Filmtagebuch: SFI

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von freeman » 29.12.2024, 19:16

SFI hat geschrieben:
17.12.2024, 08:49
Air Force One Down - Die Agentin des Präsidenten
Die Action macht Laune und wenn sich der blonde Wirbelwind stilvoll mit allerlei Stich- und Hiebwaffen durch die Lumpen kämpft, dann ist die Kamera derart dynamisch mittendrin, dass hier ein Hauch von The Raid in der Luft liegt.
Auch insofern, dass das Mittendrin-Highlight ja eine geile Plansequenz ist... Hach, ich habe den Showdown wirklich geliebt. Hab ich schon dreimal häufiger gesehen als den Film im Gesamten. :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 30.12.2024, 04:17

Für mich die Action-Überraschung 2025. Gerne ein Sequel.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 30.12.2024, 15:44

Continuum - die komplette Serie

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Verspätet widmete ich mich nun jener Serie, deren Prämisse nicht einmal nach meiner Gunst werben musste, aber dank ihrer Veröffentlichungspolitik eine Dekade schlummerte. Tatsächlich hatte ich mir die erste Staffel vor über zehn Jahren noch auf BD ausgeliehen. Continuum ist eine kanadische Science-Fiction-Serie, die von 2012 bis 2015 ausgestrahlt wurde. Die Geschichte dreht sich um Kiera Cameron, eine Polizistin aus dem Jahr 2077, die versehentlich in die Gegenwart des Jahres 2012 transportiert wird, während sie versucht, eine Gruppe von Terroristen, die aus der Zukunft stammen, aufzuhalten. Die Serie bietet eine Mischung aus Zeitreisen, technologischem Fortschritt und moralischen Dilemmata. Kiera Cameron, gespielt von Rachel Nichols, ist eine recht gut entwickelte Protagonistin, die sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit zeigt. Ihre innere Zerrissenheit zwischen der Pflicht, die Zukunft zu schützen, und der Realität der Gegenwart wird überzeugend dargestellt. Die Serie behandelt aktuell brisante Themen wie Überwachung, Privatsphäre und die Konsequenzen von technologischem Fortschritt. Die Produktion ist qualitativ hochwertig, mit Recht ansprechenden visuellen Effekten und einem durchdachten Set-Design, das die futuristische Welt der Serie glaubwürdig darstellt. Oft ist es ja so, dass Szenerien, die eine Zukunft mit zu dem Zeitpunkt der Produktion vorhandenen Techniken darstellt, irgendwann unfreiwillig komisch wirken. Das hier sieht auch heute noch gut aus. Mit zunehmender Laufzeit wird aber das Figurenkonstrukt überfrachtet, vor allem wenn die gleichen Charaktere aus alternativen Zeitlinien gegenteilige Interessen haben oder aber immer mehr Fraktionen mit verschleierten Motiven auftauchen. Continuum ist zudem eine dieser Serien, in der Protagonisten und Antagonisten immer wieder die Möglichkeit haben, sich zu eliminieren, aber es künstlich hinauszögern.

:liquid7:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 31.12.2024, 08:46

STATISTIK 2024

gesehene Filme: 92 [2023: 77 |2022: 27 | 2021: 229 | 2020: 58 | 2019: 51 | 2018: 66 | 2017: 113 | 2016: 97 | 2015: 94 | 2014: 173 | 2013: 107]
gesehene Serien-Staffeln: 116 [2023: 77 | 2022: 93 | 2021: 46 | 2020: 42 | 2019: 34 | 2018: 48 | 2017: 38 | 2016: 45 | 2015: 45 | 2014: 48 | 2013: 42]
Kinobesuche: 2 [2023: 1 | 2022: 1 | 2021: 0 | 2020: 0 | 2019: 7 | 2018: 6 | 2017: 6 | 2016: 2]
Verhältnis Streaming / Blu-Ray-Disc: 69,3% zu 30,7 % [2023: 80 % zu 20 % | 2022 69 % zu 31 % | 2021 83 % zu 17 % | 2020: 80 % zu 20% | 2019: 71% zu 29 % | 2018: 63 % zu 37 % | 2017: 59% zu 41% | 2016: 61% zu 39 % | 2015: 42 % zu 58 % | 2014: 41 % zu 59 %]
Streaming-Dienste: Netflix (5,9 %) WOW (13,7 %) Prime Video (27,6 %) Disney Plus (27,6 %) Apple TV (4,6 %) Paramount Plus (12,4 %) freevee (8,5 %)
[2023: Netflix (16 %) WOW (11 %) Prime Video (10 %) Disney Plus (30 %) Apple TV (2 %) Paramount Plus (31 %)]
[2022: Netflix (28,9 %) WOW (20,5 %) Prime Video (18 %) Disney Plus (15,7 %) Apple TV (9,6 %) Paramount Plus (1,2 %)

Film-Highlights des Jahres: Past Lives, The Zone of Interest, Ein ganzes Leben, The Old Oak
gefällige Filme: Im Herzen jung, Damsel, Farang, Silent Night, Godzilla Minus One, Beverly Hills Cop: Axel F, The Wandering Earth II, Bad Boys: Ride or Die, Air Force One Down
Film-Lowlights: The Beekeeper, Mission: Impossible Dead Reckoning Teil Eins, The Creator, Indiana Jones und das Rad des Schicksals, Wo die Lüge hinfällt, Muzzle, 57 Seconds, Road House, The Bricklayer, Freelance, Monkey Man, The Ministry of Ungentlemanly Warfare, Godzilla x Kong: The New Empire, The Union, Planet der Affen: New Kingdom, The Fall Guy, Ghostbusters: Frozen Empire, Brothers, Codename 13, Canary Black, Furiosa: A Mad Max Saga, Chief of Station, Twisters, A Quiet Place: Tag Eins, The Killer, Slingshot, The Painter, Dominique, Retribution
Film-Abbrüche: Boy Kills World, Eine Million Minuten, Wanted Man, Black Warrant - Tödlicher Auftrag, DUNE 2, God is a Bullet, 578 Magnum, The Marvels, Mafia Mamma, The Family Plan
Serien-Highlights des Jahres: For All Mankind (S4), Succession (S1-4), The Bear (S2), Billions (S1-7) , The Boys (S4), Major of Kingstown (S3) Diplomatische Beziehungen (S2), The Penguin (S1)
Serien-Flops des Jahres: True Detective (S4), Fallout (S1), Star Trek: Discovery (S5), The Acolyte (S1), Those About To Die (S1), Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (S2), Territory (S1), The Old Man (S2), House of the Dragon (S2), Star Trek: Lower Decks (S5)


2024 erreichte mein Serien-Konsum einen neuen Höchststand. Nicht, dass es derart viele gute Serien gab, wohl aber handelte es sich um das gefühlt schlechteste Filmjahr des Mainstreams. Nichts begeisterte, umso mehr floppte. Kein Wunder also, dass meine Film-Highlights Arthouse-Produktionen waren. Entsprechend schaute ich sowohl bei Serien als auch bei Filmen viele Katalog-Titel, weswegen bei den Streaming-Diensten auch Prime Video führt, obwohl Amazon die wohl schlechtesten Neuproduktionen für mich bot. Auch wenn dadurch der Anteil von Paramount Plus im Gegensatz zu 2023 deutlich sank, gibt es dort nach wie vor das größte Serien-Potential für mich. Netflix ist nur noch eine Randerscheinung und ich versuche 2025 auch Prime Video dorthin zu befördern, denn Amazons gieriges Gebaren bietet mittlerweile für mich keinen Gegenwert mehr. Dank meines günstigen Jahresabos von WOW und Paramount Plus sollte mir das gelingen. Trotz des hohen Serien-Anteils, der ja prinzipiell per se gestreamt wird, nahm der prozentuale Anteil physischer Datenträger wieder zu. Nur auf den Film-Konsum bezogen, liegt der Anteil physischer Datenträger sogar bei 52,2 %.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 31.12.2024, 12:32

Du fandest the Beekeeper schlecht ? Ich fand den ganz gefällig und irgendwie Old School. Ja, die Handlung war Schwachsinn aber bei welchen Actionfilm ist es das nicht ? :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 31.12.2024, 15:14

Schlecht ist das falsche Wort. Eher enttäuchend in Anbetracht der Möglichkeiten, die der Film nicht nutzte und den Weg, den er stattdessen ging. Gründe stehen ja im FTB-Eintrag. Hätte auf jeden Fall ein Brett werden können.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Vince » 01.01.2025, 11:11

Aaah, da hab ich mich schon drauf gefreut. :) Die Statistik lese ich immer wieder gerne. Aber die Serien-Statistik ist ja mal wirklich heftig, wow! Wobei ich mich bei der Menge frage, ob du in der Breite da nicht auch im Serienbereich beobachtest, was du im Filmbereich beobachtet hast. Ich kann mir kaum vorstellen, dass all diese 116 Staffeln ihre Zeit wert waren. Bei Filmen kann man diese Frage zwar auch stellen, aber die verlangen einem ja in der Regel nur zwei Stunden ab und eben keine sieben oder acht. Je mehr Serien ich schaue, desto mehr habe ich persönlich jedenfalls das Gefühl, dass die meisten Stories gerade so für einen Film ausreichen würden anstatt für eine ganze Staffel. Da investiere ich lieber einen Abend in eine abgeschlossene Geschichte, auch auf die Gefahr hin, dass mir die Geschichte am Ende nicht gefällt. Aber zumindest habe ich sie dann nicht in gestreckter Form vorgesetzt bekommen.

Grundsätzlich sehen meine Aussichten auf 2025 aber ähnlich aus wie bei dir: Ich habe mir Ende des Jahres ein Abo von 3 Euro pro Monat für Wow und Paramount+ im Paket gesichert, da werde ich also in diesem Jahr einiges abgrasen, und gerade bei Serien sieht insbesondere P+ sehr interessant aus. Bei Amazon/Netflix hingegen habe ich mit Squid Game 2 momentan eigentlich nur ein offenes Must See (vielleicht noch Herr der Ringe St. 2, diese aber nur, weil ich so ein unverbesserlicher Komplettist bin).

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 01.01.2025, 15:10

Man muss bei der hohen Anzahl Serien-Staffeln berücksichtigen, dass es sich um vergleichsweise wenige Serien handelt, da ich 2024 a) viele gelobte Serien erstmals zur Gänze schaute (Veep, Billions, White Collar, Madam Secretary) und b) einige staffelreiche Katalog-Titel als Wiederholungstäter (Akte X, Stargate SG-1, Two and Half Man) dabei waren. Generell wähle ich Serien anders als Filme aus, da ich außer bei favorisierten Genre-Serien, nur Serien schaue, die mindestens eine imdb Wertung von 8,0 haben. Da gibt es dann seltenst einen Qualitäts-Ausfall oder einen vorzeitigen Abbruch wie bei Filmen. Es gibt für mich entsprechend auch mehr Serien, die hohe Wertungen erhielten als Filme. Zudem bedienen Serien vielmehr meine bevorzugten Genres abseits von Action. Bin gespannt, was du bei den beiden Anbietern für dich findest. WOW hat einige gute Katalog-Titel und bei Paramount gibt es neben dem Sheridanverse auch hochwertige Showtime Serien.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 03.01.2025, 05:38

The Day of the Jackal - Staffel 1

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Eddie Redmayne überzeugt mit einer fesselnden Darstellung des titelgebenden Attentäters, die ihn zugleich furchteinflößend und anziehend macht. Seine akribische Herangehensweise verleiht der Rolle eine ungemeine Spannung und lässt jede Bewegung kalkuliert erscheinen. Charme und gleichzeitige Bedrohlichkeit erinnern ihn in Kombination mit dem musikalischen Titelthema fast schon an einen bösen James Bond Zwilling. Das steht dann alles noch im Widerspruch zu seinem Leben als Familienvater. Genial! Lashana Lynch, als M6-Agentin Bianca hat leider das Nachsehen. Obwohl ihre Ermittlung den Wirkungskreis des Attentäters zunehmend einschränkt und dadurch die Spannungskurve fortwährend an Fahrt aufnimmt, ist ihr Widerspruch als Familienmensch und Agentin zu klischeehaft. Ehemann und Tochter wissen, was sie tut, wodurch auch ihr angenehmes Leben ermöglicht wird, beschweren sich aber plötzlich über ihr Zeitkontingent als Mutter. Auch ihre Ermittlung basiert weniger auf Brillianz als vielmehr auf dem Umstand, dass ihre Vorgesetzten nur zu faul zum Denken sind, was sie als nervige Untergebene darstellt. Abseits dieser Formelhaftigkeit eine toll bebilderte wie hoch spannende Serie.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Cinefreak » 03.01.2025, 15:29

ich bin deinem Beispiel gefolgt und habe auch angefangen, einen Jahresrückblick zu erstellen. Da das am "zügigsten" ging, hab ich mit Serien begonnen :cool:
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Vince » 04.01.2025, 08:33

Aber Vorauswahl nach Wertungen treffen, das machst du doch auch bei Filmen und wirst regelmäßig enttäuscht (seh ich ja in den vielen Filmthreads hier). Warum ist das dann bei Serien nicht so? Könnte es nicht eher sein, dass du bei der Erzählstruktur von Serien einfach weniger schnell dazu neigst, vorzeitig das Handtuch zu werfen? Tendenziell ist es ja auch so, dass Serien erzählerisch weniger experimentell sind als viele Filme, man hat halt eben doch meistens einen sehr ähnlichen Aufbau, und wenn der dir entgegenkommt, könnte das natürlich auch ein Grund sein für die hohe Trefferquote. Vielleicht liegt dir das Serienformat einfach eher. Bei mir ist es halt umgekehrt.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 04.01.2025, 15:15

Bei Filmen ist es eher umgekehrt, denn da ist mir eine schlechte Wertung oft nicht Warnung genug. :lol: Außerdem sind Serienwertungen per se höher als bei Filmen. Das hat seine Gründe. Kann man schwer vergleichen. Ob es mitunter an der Erzählstruktur liegt, gute Frage. Wenn es Autoren allerdings schaffen eine Geschichte über acht bis zehn Folgen spannend zu inszenieren, dann muss man sich die Frage stellen, warum ein Film mit der gleichen Handlung generisch langweilt. Vielleicht sind auch einfach viele gute Autoren in die Serienlandschaft abgewandert, das zeigt sich ja auch immer mehr bei klassischen Film-Schauspielern. Allerdings gibt es auch in der Serienlandschaft viele schwache Produktionen, wie Netflix und Amazon regelmäßig bekunden. Wenn ich meine Serienfavoriten der letzten Jahre Revue passieren lasse, dann entstammen die meist von US-Kabelsendern, die seit Jahren für Serienqualität stehen. Da sind Treffer dann selten ein Glücksspiel.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 07.01.2025, 06:38

Life After Fighting

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Bren Foster beeindruckte mich schon zu Zeiten von The Last Ship, wo er die Actionszenen mit seinen Kampfkünsten garnierte. Nun inszeniert er sich selbst und zeigt eindrucksvoll sämtliche Facetten an Fähigkeiten, die in ihrer Wucht und Eleganz an Scott Adkins in Undisputed erinnern. Toll. Leider mundet der Film mit seinen anderen Disziplinen deutlich weniger. Das Schauspiel und die Liebelei wirken hölzern, das Timing oft schlecht und die zwei Stunden Laufzeit sind einfach viel zu lang für den bemühten Plot. Sehr schade. Immerhin brachte mich die Inszenierung auf die Idee, dass Foster und Adkins ein herrliches Team für einen Buddy-Kicker abgeben würden.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 15.01.2025, 05:56

Alien: Romulus

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Alien: Romulus hatte wohl den Anspruch die Franchise zurück zu ihren Wurzeln zu führen, nachdem die letzten beiden Prequels von Ridley Scott mehr oder weniger versagten. Regisseur Fede Alvarez, bekannt für seinen effektiven Reboot von Evil Dead, schien die richtige Wahl zu sein, um den nackten Terror des Xenomorphs wieder auf die Leinwand zu bringen. Doch obwohl er visuell beeindruckende Kulissen und eine düstere Atmosphäre schuf, bleibt der Film in vielen Aspekten hinter den Erwartungen zurück.

Die Handlung spielt im Jahr 2142 auf einem Minenplaneten, wo die Protagonistin Rain und ihr Androiden-Bruder Andy in die Fänge der Weyland-Yutani-Corporation geraten. Alvarez gelingt es hier, eine düstere und bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die an die Anfänge der Reihe erinnert. Der Minenplanet, auf dem die Geschichte beginnt, ist ein trostloser Ort und geprägt von rostigen Maschinen und einer vergifteten Umwelt, die das Gefühl von Hoffnungslosigkeit verstärkt. Die Erzählung folgt dann jedoch schnell dem inflationären Muster: Eine Gruppe von jungen Menschen (inkl. heutiger Gen Z Sprache) entdeckt ein verlassenes Raumschiff, das sich schnell als Todesfalle entpuppt. Hierbei bedient sich der Film zahlreicher Elemente der ursprünglichen Alien-Filme, was zwar Nostalgie weckt, aber sogleich auch die Frage aufwirft, ob die in der nächsten Stunde noch etwas Neues zu erwarten ist.

Alvarez gelingt es nun immerhin, einige spannende und kreative Momente zu inszenieren, insbesondere in der Darstellung der Facehugger als abscheuliche Bedrohung. Die Kulisse und das Produktionsdesign des Raumschiffes sind durchweg gelungen und erinnern an die düstere Ästhetik der frühen Filme. Dennoch leidet der Film unter einem Mangel an tiefgründigen Charakteren und einer vorhersehbaren Dramaturgie. Die Figuren bleiben blass und eindimensional, was es schwer macht, mit ihnen mitzufühlen. Während Andy als Android eine interessante Dimension hinzufügt, bleibt der Rest der Besetzung somit austauschbar.

Ein weiteres Manko ist die übermäßige Abhängigkeit von Franchise-Elementen. Der Film versucht, sich ständig an den Vorgängern zu orientieren, was ihm zwar einige vertraute und geliebte Momente beschert, aber auch die eigene Identität in Frage stellt. Die Handlung wirkt oft wie eine Ansammlung von Anspielungen und (visuellen) Zitaten, ohne dass eine frische Perspektive oder neue Ideen eingebracht werden. Über die finale Geburt habe ich mich dann sogar richtig geärgert, weil man hier noch unsinnigerweise dem bedient, was erstmals im 240 Jahre später spielenden Alien: die Wiedergeburt gezeigt wurde und schon seinerzeit für mich die Franchise ruinierte.

Insgesamt ist Alien: Romulus ein visuell ansprechender Film mit einigen spannenden Momenten, der jedoch in der Tiefe und Originalität hinter seinen Vorbildern zurückbleibt. Alvarez hat das Handwerkliche gut im Griff, doch die fehlende Substanz und die Vorhersehbarkeit der Geschichte ließen mich am Ende mit einem Gefühl der Enttäuschung zurück.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 17.01.2025, 15:50

Star Wars: Skeleton Crew - Staffel 1

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Diese Serie ist einfach schlecht. Die Charaktere sind flach und bieten wenig Substanz. Die Handlung dreht sich um einen geheimen Planeten, ein paar Piraten, vielleicht einen Jedi mit dem abgedroschenen Klischee von „Ich bin ein Freund, aber nicht wirklich" und einen halbwegs coolen Androiden mit Gedächtnisproblemen, der im Piraten-Slang „arrr“ spricht und ein Holzbein simuliert. Nach acht typisch kurzen Folgen ist nichts Aufregendes passiert. Alles wirkt unglaublich uninspiriert. Ganz zu schweigen davon, dass At Attin überhaupt nicht wie Star Wars wirkt. Die Häuser und Schulen wirken wie eine futuristische Erde, die an die modernen Reihensiedlungen in den USA angelehnt ist. Man geht Gassi und grillt im Garten! WTF! Die vier Kinder benehmen sich und reden wie Kinder aus der heutigen Zeit. Diese anachronistische Darstellung nimmt mittlerweile in futuristischen Szenarien überhand. Selbst beim Elefantenkind hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Sprache oder das Verhalten auch nur im Ansatz biologisch konsistent zu gestalten, sondern inszeniert anthropomorph. Man stelle sich vor, Chewbacca hätte seinerzeit Oxford Englisch gesprochen und sich ein Butterbrot geschmiert. Ich war ergo total gelangweilt, hoffte aber ich immer wieder, dass die nächste Folge besser wird: immerhin ein gelungener Jedi-Trick.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 18.01.2025, 16:18

bin ich froh nie mit dem Star Wars Serien Dreck angefangen zu haben :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 19.01.2025, 05:15

Gibt ja auch einige sehenswerte Serien. Kann man gut filtern.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 21.01.2025, 06:02

Nomadland

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Nomadland ließ mich zwiegespalten zurück. Der Film konzentriert sich fast ausschließlich auf eine ältere, isolierte Protagonistin, die mit anderen älteren Nomaden interagiert, was zu einem Gefühl der Monotonie und des Abgesangs auf eine Generation führt, die sich in einer existenziellen Krise befindet. Die Darstellung von Ferns Leben als Nomadin bleibt etwas zu eindimensional. Ihre Beweggründe und inneren Konflikte werden nicht ausreichend beleuchtet, was es mir erschwerte, sich mit ihr zu identifizieren oder ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Die Darstellung des Lebens als moderner Nomade wird als eine Art Freiheit verkauft, während sie in Wirklichkeit oft trostlos und ohne Perspektive ist. Im Endeffekt wird Fern so enden wie der Protagonist in Into the Wild. Die technische Umsetzung des Films hat ebenfalls Luft nach oben. Während die Landschaftsaufnahmen gelungen sind, ist das Bild aber oft dunkel, vielleicht aber auch eine kreative Entscheidung. Die Klavierpartituren sind isoliert betrachtet wunderschön, verschmelzen aber nur bedingt mit der Aussage der Bildwelt. Die Fragen, die der Film aufwirft, bleiben stellenweise unbeantwortet, und die Darstellung von Ferns Leben als Nomadin wirkt mehr wie eine Flucht vor der Realität als eine authentische Erzählung über Freiheit und Selbstfindung.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von McClane » 21.01.2025, 09:15

"Nomadland" ist schon eine Weile her, aber aus meiner Erinnerung hatte ich nicht das Gefühl, dass das Nomadentum als Freiheit verkauft wird. Fern und Co. sind ja nur Nomaden, da sie sich keine feste Bleibe leisten können und von Saisonarbeit zu Saisonarbeit ziehen - es ist quasi ein kleines Stück (Pseudo-)Freiheit innerhalb von moderner Fronarbeit.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 21.01.2025, 16:22

Ja, diese Komponente ist definitiv vorhanden, aber Fern hätte ja z.B. die Möglichkeit bei ihrer Schwester einzuziehen, was sie entschieden ablehnt. Außerdem wird oft betont, dass sich die Nomaden bewusst für diesen Lebensstil entschieden haben, auch wenn es wohl meist aus finanziellen Gründen notwendig ist. Ferns Reisen und die Erlebnisse, die sie auf ihrem Weg hat, werden dabei oft als bereichernd und lehrreich dargestellt. Die Schönheit der Landschaften und die Vielfalt der Menschen, die sie trifft, interpretierte ich daher als Ausdruck von Freiheit, der über materielle Besitztümer hinausgeht und das traditionelle Konsumleben, also die Unfreiheit ablehnt. Ihre Reise ist zudem nicht nur physisch, sondern auch emotional und spirituell. Der Film thematisiert dahingehend, wie sie mit Verlust und Trauer umgeht und letztlich zu einer Art Selbstakzeptanz findet. Diese innere Reise kann IMO als eine Form von Freiheit interpretiert werden, die über die äußeren Umstände hinausgeht. Letztlich hast du aber dahingehend recht, dass man immer gesellschaftlich abhängig ist, egal wie sehr man sich lossagt. Man kann dieses Leben zudem nur führen, weil der Konsum- und Lohnsklave sozusagen die Infrastruktur ect. bereitstellt. Freiheit ist zudem für mich kein Zustand, in dem ich tun kann, was ich will, sondern nicht tun muss, was ich nicht will.
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