Undisputed II
Originaltitel: Undisputed II: Last Man Standing
Herstellungsland: Bulgarien
Erscheinungsjahr: 2006
Regie:
Isaac Florentine
Darsteller:
Michael Jai White,
Scott Adkins, Eli Danker, Ben Cross, Velizar Binev, Mark Ivanir, Trayan Milenov Troy, Velizar Peev, Silvio Simac u.a.
Als die Meldung durchs Web ging, dass Undisputed fortgesetzt werden würde, war die Freude im Actionfandom doch eher verhalten. Nicht dass der Vorgänger von Walter Hill mit Wesley Snipes und Ving Rhames schlecht gewesen wäre. Er war aber definitiv auch nicht so gut, dass er in irgendeiner Form hätte fortgesetzt werden müssen. Denn an diesem Film war nichts in irgendeiner Form besonders. Doch dann trudelten neue Meldungen ein und eine ließ dann das Fandom aufraunen. Regie sollte Isaac Florentine führen. Isaac who? Isaac Florentine! Mit diversen Power Rangers Filmen hatte er einst erste Duftmarken in der Filmbranche hinterlassen. Power was? Ja, danach ging es dann natürlich weiter: Cold Harvest,
High Voltage,
Kommando: U.S. Navy Seals II, Special Forces USA, Fight of the Dragon. Filme, die außerhalb des Actionfandoms keiner kannte, die aber im Actionfandom selber eine große Lobby haben. Und zwar aus beiden Lagern: Die einen liebten diese Filme, die anderen empfanden sie als puren, comichaften Unsinn. Meiner einer sieht in diesen Filmen absolut straighte, immer ironisch gebrochene Actioner vom Allerfeinsten mit wahrlich beachtlichem Unterhaltungspotential. Leider ist der Output dieses Regisseurs wirklich sehr gering und so freute ich mich extrem auf den neuesten Florentine.
Dieser erzählt im Grunde die Geschichte von Undisputed I noch einmal nach. Denn dieser Film ist mehr Remake denn Fortsetzung und man wäre sicher besser gefahren, hätte man den Streifen vollkommen von dem Undisputed "Franchise" losgelöst. Wer Undisputed I kennt, weiß also sofort, was hier Phase ist. Für die anderen: Es geht um den ehemaligen Schwergewichts-Boxweltmeister George "Iceman" Chambers. Der abgehalfterte Boxer befindet sich gerade auf einer Promotour durch Russland, als er von der Polizei verhaftet wird. Drogen sollen sich in seinem Besitz befinden. Diese Drogen wurden Chambers untergeschoben. Und zwar von einem Mitglied der russischen Mafia, das in einem russischen Knast hochdotierte Kampfsportveranstaltungen durchführen lässt. Leider gehen diese Geschäfte in letzter Zeit sehr schlecht, da sich der russische Insasse Uri Boyka als unbesiegbarer Knastchampion herausstellte, was die Quoten bei seinen Kämpfen ins Bodenlose purzeln lässt. Also verfrachtet die - freilich geschmierte - Polizei Chambers in genau diesen Knast und man versucht alles, Chambers dazu zu bringen, gegen Boyka anzutreten ...
Das es zu diesem Kampf kommen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Geschichte für ihren Einfallsreichtum zu loben, wäre ein echter Affront und auch die in dem Streifen abgesonderten Dialoge haben nichts mit Shakespeare und Co. zu tun. Damit ist Undisputed II B-Movie Business as usual, doch dieser Film hat wie schon
The Mechanik das Herz am rechten Fleck und ist dabei auch ehrlich genug, gar nicht erst so zu tun, als sollte hier mehr als absolut grundsolider B-Action Spaß herauskommen. Deshalb sollte man dem Film eben auch hoch anrechnen, dass er das macht, was viele B-Actioner der letzten Zeit komplett verbockt haben: Er zieht sein Programm straight, geradlinig und ohne einen einzigen störenden Subplot durch. Das reichert Florentine mit den gängigsten Knastklischees an, die er zudem auch deutlich überhöht, was - wie von Florentine gewohnt - eine gewisse ironische Distanz zu dem gebotenen Treiben liefert. Alles in Undisputed II dient somit einzig und allein dem Fortgang der Handlung, denn das Chambers aus diesem Knast, den man seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde, rauswill, macht dann auch glaubhaft, warum Chambers irgendwann doch kämpft. Mit diesem Kampf ist der Streifen dann allerdings noch nicht vorbei, sondern man arbeitet auf eine weitere Konfrontation hin, woraufhin dann auch noch die Kampfsporttrainingsroutine anrollen darf, die unterhaltsam und kurzweilig daherkommt. So folgt hier immer Reaktion auf Aktion, der Film kommt nie zur Ruhe und Pacingprobleme kennt Undisputed II gar nicht erst.
Doch was in Undisputed II viel mehr zählt, ist die Action und ja, Holla die Wildsau! Es sei vorweggenommen, dass in diesem Streifen einmal geschossen wird und es keinerlei Explosionen oder derartige Actioneskapaden zu sehen gibt. In Undisputed II gibt's aufs Maul ... und wie! Das Highlight stellt dahingehend Scott Adkins als Uri Boyka dar. In seinem ersten Auftritt läuft er wie ein menschgewordener Schrank auf die Kamera zu und man hat schlimmste Befürchtungen, was die Kämpfe angeht. Vorm geistigen Auge des Zuschauers beginnen nämlich sofort die zwar ordentlichen aber unspektakulären Boxkämpfe aus dem ersten Teil abzulaufen, was nicht viel Hoffnung macht. Doch plötzlich springt dieser Berg von einem Mann mühelos aufs oberste Ringseil, verharrt ganz kurz und macht einen Salto in den Ring. *Womp* liegt die Kinnlade auf dem Fußboden. Und der darauf folgende Kampf lässt jedes Actionherz schneller schlagen: Wie ein muskelbepackter Tony Jaa brennt Adkins hier ein Feuerwerk an Moves und Aktionen ab, die ihresgleichen suchen. Ohne Netz und doppelten Boden fliegt der Kerl durch die Lüfte, punktet mit unglaublicher Agilität und Akrobatik und legt ein Tempo an den Tag, dass Staunen macht. Man sollte mal über ein Duell Adkins vs. Tony Jaa nachdenken, das Ergebnis könnte alles wegrocken, was es bisher auf der Leinwand zu sehen gab. Diese spektakulären Aktionen sind es dann auch, die einen jeden neuen Kampf herbeisehnen lassen und Florentine wäre kein versierter Actionregisseur, würde er diesem Verlangen nicht nachkommen. Und zwar sehr oft ... Michael Jai White steht seinem Konkurrenten als Chambers eigentlich nicht wirklich nach, bevorzugt aber einen geerdeteren Kampfstil, der hauptsächlich eben den Boxhintergrund seines Charakters erahnen lässt, dabei aber auch Aktionen lanciert, die man so bisher in noch keinem Boxkampf gesehen hat, insbesondere was das unglaubliche Tempo angeht. So rockt hier ein Fight mehr als der Andere und als Fan von Martial Arts bekommt man hier wahrlich einiges geboten. Einzig der Showdown, der logisch konsequent dem Motto "Man ist nur so gut, wie es der Gegner zulässt!" folgt, enttäuscht ein wenig, weil eben Adkins durch Michael Jai Whites Aktionen deutlich heruntergebremst wird. Der Fight ist absolut cool, keine Frage, nur er hätte noch etwas exzessiver und vor allem länger ausgespielt werden können.
Bei der Inszenierung der Fights schlägt dann der Kampfsportbackground und die Hongkongbegeisterung des Regisseurs überdeutlich durch. Florentine, den man im Making Of auch mal kicken sieht, weiß, wo die Kamera stehen muss, um die Fights glaubwürdig wirken zu lassen. Das Ergebnis lässt den Zuschauer dann mehrmals angespannt auf dem Sessel herumrutschen und manche Schläge kommen so druckvoll und hart rüber, dass es einen auch als Zuschauer schier durchzuschütteln scheint. Grandios ist die Optik der Fights. Florentine und sein Kameramann Ross W. Clarkson (The Mechanik oder ganz aktuell de Palmas The Black Dahlia) bedienen das Auge des Zuschauers mit großen Totalen des Treibens und sie verlassen sich auf das Können ihrer "Darsteller". Die rasanten Kampfchoreographien präsentiert man aus immer stimmigen Perspektiven und mit genial eingewobenen, megaedlen Zeitlupeneinlagen, die den Fights eine grandios brutale Eleganz verleihen. Ein Fest fürs Auge sind die rasanten Wechsel aus Fast Motion und extremer Zeitlupe. Absolut Top! Dabei vernachlässigt Florentine auch nicht einen gewissen Härtegrad. Hier ein gebrochenes Bein, da ein verbogener Arm, auch Genicke dürfen herzhaft krachen und einige Free Fight Einlagen sind alles andere als ein Kindergeburtstag. Bei vielen Actionfans steht Florentine in der Kritik, seine Action immer ein wenig zu comichaft zu gestalten. Am meisten werden dabei die von ihm gerne verwendeten Swoosh, Zisch, Zack Soundgeräusche angefeindet, die man vielleicht eher in Animes oder uralten Kung Fu Streifen vermuten würde und in denen eben schon das Drehen eines Kopfes für eine dicke Klangkulisse sorgen kann. Dieses Stilmittel benutzte Florentine bisher geradezu exzessiv und federte damit selbst die brutalsten Spitzen seiner Filme immer recht trefflich ab, was vermutlich auch ein wenig der Sinn hinter diesen Einlagen war. Mich persönlich hat das niemals wirklich tangiert, dennoch kann ich durchaus nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die diese Einlagen extrem stören. Im Vorfeld von Undisputed II wurde nun angekündigt, dass er auf derlei Spielereien verzichten werde und wirklich, Florentine fährt die Soundgeräusche zumindest deutlich herunter. Einige besonders spektakuläre Einlagen hat er dennoch mit diesen Sounds versehen, aber, soviel vorweg, es verkommt hier zu keiner Sekunde zum Selbstzweck, sondern verstärkt größtenteils den spektakulären Einschlag der Aktionen. Also, wer sich wegen dieser Soundgeräusche von Undisputed II abhalten lassen sollte, macht einen großen Fehler. Ansonsten inszeniert Florentine den Film absolut ordentlich. Wie weiland Dolph Lundgren nutzt er den Schauplatz Osteuropa ordentlich aus und stemmt eine konsequent düstere, scheinbar jeglicher warmer Farben beraubte Optik, die den Knastalltag noch trostloser und rauer macht, als er ohnehin herüberkommt. Und auch in den Handlungsabschnitten lässt Florentine häufiger durchblicken, dass das asiatische Kino ihn sehr inspiriert, was in immer interessanten Einstellungen und Perspektiven mündet und so den Film auch abseits der Fights optisch funktionieren lässt. Splitscreeneinlagen und einige Bildverfremdungen haben auch ihren Weg in den Film gefunden, werden aber äußerst sparsam dosiert. Die gebotene Musik passt sich dem Geschehen auf dem Bildschirm stets treffend an und hat einige nette Themen und einen absolut cool rockenden Song während des Trainings von Chambers zu bieten.
Darstellerisch braucht man hier nicht viel erwarten. Michael Jai White und Scott Adkins wurden wegen ihres Kampfsportbackgrounds gecastet und vor allem Adkins (der schon Jackie Chan in
Medaillon oder
Spion wider Willen verzimmern durfte und zuletzt Jet Li in
Unleashed eine einschwenkte) Rolle ist viel zu eindimensional, als dass er hier irgendwie schauspielerisch etwas reißen müsste. Dennoch hat der Kerl unglaublich viel Ausstrahlung und man kann nur hoffen, dass er demnächst noch häufiger die eine oder andere Produktion veredeln darf. Michael Jai Whites Figur darf sich im Verlauf des Filmes vom arroganten Schnösel zum Menschen wandeln, was Jai White eigentlich ganz gut herüberzubringen vermag. Ansonsten hat er aber auch nicht viel zu tun. Was man ihm aber ansieht, ist, dass er seine Hauptrolle doch sichtlich genießt und sein Vokabular, das fast ausschließlich aus wenig jugendfreien Begriffen besteht, sorgt für den einen oder anderen Schmunzler. Erwähnenswert ist noch Ben Cross als erster Kumpel von Chambers, der wie in The Mechanik eine nett menschelnde Note in den Film einbringen kann. Nach seinem Ausscheiden übernimmt das Eli Danker, der mir als ehemaliger russischer General auch sehr gefallen hat, da er die menschelnde Note von Cross mühelos aufnehmen und weiterhin im Film verankern konnte.
Was bleibt ist ein durch und durch ehrliches B-Movie. Obendrein ein Hochunterhaltsames! Vor allem die grandiose, knallharte Kampfchoreographie sollte jedem Actionfan das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Probleme auf der Storyebene oder in der Schauspielerführung sind hier nicht viel mehr als zu vernachlässigende Makulatur. Für mich nach The Mechanik die B-Bombe des Jahres!
Die uncut DVD von EMS kommt mit einer FSK 18 ...
In diesem Sinne:
freeman
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Ed Hunter kickt:
Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass Isaac Florentine der wohl fähigste Regisseur ist, den das kränkelnde B-Actiongenre heutzutage aufzubieten hat. Nach den überzeugenden 90s-Actionern „High Voltage“, „Cold Harvest“ und „Fight of the Dragon“ setzte er 2001 die unsägliche Yossi-Wein-Gurke „Kommando U.S. Seals“ gefeiert mit „U.S. Seals II“ fort. 2006 machte sich der in Israel geborene Maestro erneut daran, ein wenig überzeugendes Werk als umjubeltes Genrehighlight fortzusetzen: „Undisputed – Sieg ohne Ruhm“, der letzte Film von Actionaltmeister Walter Hill, war ein solide unterhaltender, aber unspektakulärer und bestenfalls im oberen Durchschnitt vor sich hin dümpelnder Knastreißer gewesen, der vor allem vom gut aufgelegten Spiel Ving Rhames’ lebte und die Martial-Arts-Skills eines lustlosen Wesley Snipes kurz vor seinem Abstieg in ruhmlose DTV-Sümpfe zugunsten wahrlich nur bedingt atemberaubender Boxszenen verschenkte. Inhaltlich hielt man für Teil 2 am selben Konzept fest und bringt mehr oder weniger nur eine kaum varrierte Neuauflage des altbekannten Knastfight-Motivs, doch mit „Universal Soldier – Die Rückkehr“-Badguy Michael Jai White und dem bislang vor allem in Nebenrollen („Black Mask 2“, „Das Medaillon“) als Kampfkunst-erprobter Handlanger der Gegenseite aufgetretenen Scott Adkins hat Florentine zwei fähige Martial-Arts-Künstler als verfeindete Protagonisten an Bord, was klar die Entertainmentrichtung vorgibt: Hier substituiert man profane Boxkämpfe durch Martial Arts vom feinsten – zumal mit J.J. „Loco“ Perry ein fähiger Choreograf am Werke ist, mit dem Florentine auch für seine nächste Regiearbeit „The Shepherd – Border Patrol“ zusammenarbeiten sollte.
Die Story ist dabei so schlicht wie altbekannt: Der amerikanische Ex-Boxchampion George „Iceman“ Chambers (Michael Jai White) hält sich in Russland auf, um mit Werbespots ein paar Brötchen zu verdienen, als die Polizei Drogen in seinem Hotelzimmer entdeckt. Unschuldig wird der Sportler in ein eisiges Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet, wo lokale Mafiagrößen an brutalen Fights zwischen den Sträflingen verdienen. Im Vertrauen darauf, seine Anwälte würden ihn schnell aus der misslichen Lage befreien und beweisen, dass ihm die Drogen untergeschoben wurden, weigert sich Chambers zunächst, bei den Kämpfen mitzumischen und gegen den gefürchteten Champ Uri Boyka (Scott Adkins) anzutreten. Als ihm klar wird, dass das der einzige Grund ist, warum die Mafia ihn hierher befördert hat, bleibt Iceman jedoch nichts anderes übrig, als mitzuspielen und in den Ring zu steigen…
Von der Handlung des Erstlings differiert das „Undisputed II“-Konstrukt somit nur geringfügig: Abgesehen davon, dass die Location ins verschneite Russland verlegt und der großmäulige Boxstar von Michael Jai White anstatt Ving Rhames gespielt wird, gleicht sich die Geschichte fast bis aufs Haar. Bei einer Nettolaufzeit von unter 90 Minuten bleibt dabei genug Zeit, die üblichen Knastklischees abzuklappern, Chambers Streitereien mit Mitsträflingen austragen und sich von den Wächtern foltern und erniedrigen zu lassen, ausführliche Trainingssequenzen zu zelebrieren und das Geschehen mit der einen oder anderen Extraportion Kitsch zuzupflastern – bevor die in einer ZDF-Schnulzen-liken Schlussszene gipflen, ist aber freilich genug Action geboten, um großzügig über etwaige Schwächen hinweg zu sehen. In Sachen Fights gehört „Unisputed II“ nämlich fraglos zum Besten, was es auf dem Sektor seit langem zu sehen gab.
Der Auftaktkampf ist dabei beinahe schon der Höhepunkt, denn mit welcher Agilität und irrsinnigen Körperbeherrschung Scott Adkins hier in wilden Flugmanövern seinen hilflosen Gegner verdrischt, ehe der auch nur weiß, wie ihm geschieht, lässt den Genrefan mühelos mit offenem Mund im Sessel zurück – vor allem, da Adkins für atemberaubende Sprungkicks und Saltikombinationen nicht auf Wirework zurückzugreifen braucht. Dass J.J. Perrys Choreografien optisch ins rechte Licht gerückt werden, garantiert darüber hinaus Regisseur Florentine mit seiner gewohnt stylishen und extravaganten Inszenierung, die seinen hervorragenden Ruf einmal mehr untermauert. Zwar gibt es diesmal etwas weniger Gelegenheit für meterweit über den Boden rutschende oder durch die Luft weggekickte Gegner, so rasante wie stilvolle Spielereien mit Slow- und Fastmotion sowie tolle Perspektiven machen den Eyecandy-Faktor jedoch perfekt. Dass Michael Jai White im Ring hauptsächlich auf seine Fäuste zurückgreift und man sich teils noch etwas ausführlicher hätte fassen können, fällt ob Adkins’ atemberaubender Moves da kaum ins Gewicht.
Auch darstellerisch geben sich die Kontrahenten keine Blöße, indem Scott Adkins einmal mehr in der Rolle des Badguys überzeugen und mit wenig Dialog den brutalen Russenschlächter geben darf, während Michael Jai White als großmäuliger Amerikaner eine so amüsante wie sympathische Performance abliefert und Ving Rhames’ Nachfolge mehr als würdig antritt. Zwar bleibt das russische Mafiaoberhaupt etwas blass, abgesehen davon erbringt jedoch auch der Rest des Casts angemessen solide Leistungen. Atmosphärisch hat Florentine seine Location zu jeder Zeit im Griff und präsentiert das Gefängnis als unwirtlichen, kalten Ort, der in düsteren Farben und kaum variierenden Schauplätzen eine recht minimalistische Basis für den feisten Actionreigen abgibt – so minimalistisch, wie sich letztlich der gesamte Film präsentiert. Schlichte Story, straight durchgezogen und immer auf die Fresse – ein Revival des guten alten Actionfilms, wie es sich der Genrefan nur wünschen kann.
Fazit: Mit „Undisputed II“ legt B-Actionmaestro Isaac Florentine einmal mehr ein beachtliches Brett vor, das Walter Hills soliden Vorgänger narrativ eher kopiert denn fortsetzt, in Sachen Action aber um Welten hinter sich lässt. Vor allem Scott Adkins darf sich in J.J. Perrys famos choreografierten Martial-Arts-Fights atemberaubend austoben, während stylishe Slow- und Fastmotion-Spielereien dem Gezeigten den letzten Schliff verleihen. Ein klares Highlight des Genres! Teil 3 kann kommen!
