Filmtagebuch: LivingDead

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Beitrag von LivingDead » 25.07.2007, 15:47

Requiem for a Dream

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:shock: Ganz starker Tobak... Klasse Schauspieler und eine Inszenierung irgendwo zwischen hartem Realismus und bizarrer Realitätsentfremdung mit skurrilem Einschlag. Die letzten 20 Minuten sind dann so dermaßen intensiv, dass man manchmal gar nicht in den Fernseher schauen möchte.
Das einzig Negative ist imo, dass nach etwa einer Stunde so ziemlich klar ist, wo uns der Film hinführt und das Geschehen dadurch ein klein bisschen zu linear verläuft. Als Schocktherapie jedoch funktioniert der Film hervorragend...
:liquid8:
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Beitrag von Cyborg Cop » 25.07.2007, 16:59

@ American Beauty: Spielt im großen und ganzen in derselben Liga, wie Leaving Las Vegas, nur mit dem Unterschied, daß ich American Beauty schon bestimmt 4x gesehen habe.

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Beitrag von LivingDead » 25.07.2007, 17:11

Cyborg Cop hat geschrieben:@ American Beauty: Spielt im großen und ganzen in derselben Liga, wie Leaving Las Vegas, nur mit dem Unterschied, daß ich American Beauty schon bestimmt 4x gesehen habe.
Jo, nach "AB" habe ich auch nicht eine nicht ganz so depressive Stimmung... Hab den jetzt auch schon zum 3. Mal gesehen...
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Beitrag von LivingDead » 03.08.2007, 17:19

The Hitcher [2007]

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Das Original mit Rutger Hauer habe ich bis dato noch nicht gesehen. Einem Vergleich braucht sich der Film daher nicht stellen. Dennoch ist das Ergebnis höchstens knapp überdurchschnittlich. Das liegt zum Teil daran, dass Sean Bean zwar sehr gut spielt, aber zu keiner Zeit wirklich angsteinflößend wirkt. Die beiden jugendlichen Hauptdarsteller machen ihre Sache solide - setzen aber keinerlei Akzente. Sophia Bush darf zumindest gut aussehen...
Die Inszenierung schwankt immer zwischen vordergründigem Actionmovie und seichtem Suspense-Psycho-Thriller mit einigen netten Splattereinlagen; die Musik ist stimmungsvoll und die Laufzeit mit ihren knapp 80 Minuten sorgt dafür, dass der Film äußerst kurzweilig vorüber geht. Ich hatte durchaus meinen Spaß. Daher:
:liquid6:
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Beitrag von LivingDead » 04.08.2007, 18:30

The Sentinel - Wem kannst du trauen?

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Mit einem Wort: Öde. So ziemlich alles, was man in diesem Film zu sehen bekommt, hat man so oder so ähnlich schon zig mal vorher präsentiert bekommen. Seien es TV-Serien wie "24", Thriller wie "In the Line of Fire" oder ähnliche Vertreter. Dazu wurden die Rollen auch nach genau jenen Stereotypen besetzt, wie man sie schon tausendfach vorher gesehen hat (Sutherland mal wieder als eine Art Jack Baur und Michael Douglas als der unschuldig Verfolgte). Auch die Inszenierung langweilt, obwohl sie durchaus in den richtigen Momenten für Tempo sorgt; aber so wirklich spektakulär oder spannend wird es zu keiner Zeit. Der Schluss ist dann erst so richtig enttäuschend, denn die finale Überraschung bleibt komplett aus... Was bleibt, ist komplette Leere...
:liquid3:
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Beitrag von LivingDead » 05.08.2007, 13:13

Pans Labyrinth

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Auszüge aus meiner ofdb.de - Kritik:

Guillermo Del Toro sagt über seinen Film, er habe ein Märchen für Erwachsene machen wollen. Ein Märchen für Erwachsene. Und dennoch hat dieser Film weniger mit den Gebrüdern Grimm gemeinsam, als man vermuten möchte; obwohl ständig Fabelwesen wie Feen, Pane oder auch Prinzessinnen vorkommen, denn „Pans Labyrinth“ ist im Endeffekt eher ein Kriegs-Drama, angereichert mit fantastischen Elementen, als es umgekehrt der Fall ist.

Guillermo Del Toro („Blade 2“) zeigt mit diesem Film, dass er weitaus mehr kann, als nur Horrorfilme oder Actioner zu drehen. Er präsentiert mit „Pans Labyrinth“ seinen bisher stärksten und reifsten Film; und zugleich eine ergreifende Parabel auf die Hoffnung, die Träume und die Unschuld, welche von der kleinen Ofelia ausgeht.
Ofelia, erstaunlich feinfühlig dargestellt von der 13-Jährigen Ivana Baquero, ist dabei Haupt- und Angelpunkt der Handlung. Sie ist komplett gefangen in der Welt der Märchen, in denen es von Feen und Prinzessinnen nur so wimmelt. In Anbetracht der grausamen Realität verschwimmen für sie die Grenzen des Fiktiven mit der Wahrheit von mal zu mal. Del Toro schreckt dabei auch nicht vor sehr brutalen und blutrünstigen Szenen zurück, welche völlig unerwartet und äußerst explizit gezeigt werden. So zerschmettert der Hauptmann in einer Szene mit einer Flasche das Gesicht eines armen Bauern, oder wir werden Zeugen von Folterungen, Verstümmelungen und einer äußerst blutigen Geburt. Wer jetzt aufschreckt, dem sei gesagt, dass auch Grimmsche Märchen von Gewalt durchzogen waren und die Grausamkeiten ebenso wie bei diesem Film fester Bestandteil der Geschichten sind und niemals dem Selbstzweck verfallen. Und nochmals: Für Kinder ist der Film definitiv nicht geeignet.
Doch auch in Ofelias Traumwelt spiegelt sich dieser Aspekt wider. So begegnet sie dort dem Kinder fressenden Pale Man, welcher durch die Habgier des kleinen Mädchens zum Leben erweckt wird, und seine Augen in den Händen trägt. Eine wahrlich schaurige Szene, welche einmal mehr deutlich macht, dass Ofelia selbst in ihrer Traumwelt stets von Gewalt und Ängsten umgeben ist, denen sie sich stellen muss.

Del Toro beweist hier erstmals seinen Feinsinn für das sensible Geschichtenerzählen und präsentiert überzeichnete, aber nichtsdestotrotz äußerst glaubwürdige und greifbare Charaktere, welche sich komplett in die magische Geschichte einverleiben. Dazu tragen auch die durchweg sehr guten Schauspielleistungen bei.

„Pans Labyrinth“ ist ein schwieriges, aber nichtsdestotrotz fantastisches Erlebnis. Das heißt nicht, dass er jedem gefallen wird. Vor allem das Mainstream-Publikum wird dem Film nicht viel abgewinnen können, denn leichte Kost ist Del Toros beeindruckendes Horror-Märchen beileibe nicht. Und dennoch: Wer sich wieder einmal an die grausamen Märchen alter Kindheitstage erinnert fühlen, oder einfach nur einem magischen und selten gewordenem Filmerlebnis beiwohnen möchte, dem sei „Pans Labyrinth“ wärmstens empfohlen.
:liquid9:
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Beitrag von LivingDead » 14.08.2007, 17:43

High Fidelity

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Sehr vorlagengetreue Nick Hornby-Verfilmung, die ungemein sympathisch daherkommt. Einige erzählerische Mängel stören das Gesamtbild etwas. Ansonsten einfach ein richtig netter Film mit sehr gut aufgelegten Schauspielern.
:liquid7:
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Beitrag von Fäb » 14.08.2007, 18:40

LivingDead hat geschrieben:Einige erzählerische Mängel stören das Gesamtbild etwas.
was meinst du da beispielsweise?

Einer meiner absoluten Lieblinge dieser großartige Film :)

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Beitrag von LivingDead » 14.08.2007, 19:55

Fäb hat geschrieben:was meinst du da beispielsweise?

Einer meiner absoluten Lieblinge dieser großartige Film :)
Hm, das kann ich so an einer Szene gar nicht ausmachen. Nur im Gesamten finde ich den Film dann stellenweise etwas zu "zusammengewürfelt", bzw. einige Szenen wirken irgendwie unpassend zum Rest. Das fiel mir vor allem zum Schluss auf. Ansonsten mag ich den Film auch sehr; tendiere sogar eher zur 8.
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Beitrag von LivingDead » 19.08.2007, 18:24

Species

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Handwerklich sehr gut gemachter Ekel-Sci-Fictioner mit deutlichen Anlehnungen an die "Alien"-Reihe, ohne auch nur im Ansatz dessen Qualitäten zu erreichen. Davon ab, frischt Donaldson mit seinem Film das Genre dadurch auf, ein Alien in einem (hübschen) Frauenkörper zu platzieren, wodurch der Erotikanteil zunimmt und sich das Horrorszenario auf einen unserer intimsten Orte verlagert: Das Schlafzimmer.
Das Drehbuch ist jedoch mangelhaft, wodurch die erstklassige Schauspielergarde ziemlich verheizt wird. Ansonsten ein netter Streifen.
:liquid6:

Species II

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In allen Belangen dem netten Vorgänger unterlegen, langweilt der Film durch seine uninspirierte Inszenierung und den lustlosen Schauspielern. Die Effekte sind stellenweise sogar richtig grottig und sowieso wirkt der Film wie ein etwas teureres C-Movie. Alles in allem ein extrem anödendes Sequel, welches selbst dem nicht gerade perfekten Original weitaus unterlegen ist.
:liquid2:

Ultraviolet

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Jo, den hab ich mir dann gestern auch endlich mal gegeben. Nach den Kritiken hatte ich meinen Erwartungshalt auch entsprechend einpegeln können und wurde letztlich darin auch bestätigt. Milla Jovovich spielt hölzern wie ein Stein, das Setting erinnert in seiner - im wahrsten Sinne des Wortes - artifiziellen Aufmachung an "Equilibrium"; und auch ansonsten orientiert sich Wimmer sehr stark an seinem Achtungserfolg. Die Story ist nicht der Rede wert, zu viele Fragen bleiben offen, und auch die Motivation der Hauptdarstellerin wird nie wirklich erklärt. Warum fängt sie auf einmal an, den Jungen zu beschützen... Warum stellt sie sich auf einmal ihren Auftraggebern in den Weg? Warum, warum, warum? Antworten umgeht Wimmer mehr oder weniger geschickt. Selbst die für ihn typischen kritischen Tendenzen zu totalitären Regimen gehen in der überfrachteten Story komplett unter. Viel mehr reiht er eine Actionszene an die Nächste; und die sehen durch das mangelnde Budget auch nicht gerade hübsch aus; auch wenn sie irgendwo ihren ganz eigenen Reiz haben. Letztlich fehlt es aber auch bei der Optik an der nötigen Konsequenz. Und so wirken die "Realszenen" auch recht künstlich und fügen sich nicht so wirklich in das Gesamtbild ein.

Schade, irgendwie mag ich den Wimmer ja auch. Und dass er mit seinen Filmen mehr ausdrücken möchte, als er es letztlich macht, kaufe ich ihm auch gerne ab. Dem Zuschauer aber solch ein unfertiges Werk vorzusetzen, ist eine Frechheit. "Equilibrium" war ganz in Ordnung; aber mit "Ultraviolet" zeigt Wimmer, dass er dann doch besser NUR Drehbücher schreiben sollte, als dann auch auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen...
:liquid3:

Die Insel

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Immer wieder ein nett anzusehender Sci-Fiction-Kracher mit superben Darstellern, die aber teilweise deutlich zu wenig Screentime besitzen (Michael Clarke Duncan). Ansonsten überzeugt der Film durch eine brisante Story und tollen Verfolgungsjagden.
Zwar geht dem Film nach der Hälfte der Laufzeit etwas die Puste aus, unterhaltsam ist er aber allemal...
:liquid7:
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Beitrag von LivingDead » 20.08.2007, 16:10

Jarhead - Willkommen im Dreck

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Einmal mehr beweist Regisseur Sam Mendes, dass er heutzutage zu den besten seines Faches gehört. Ein eindringlicher Anti-Kriegsfilm mit tollen Darstellern, opulenten Bildern - irgendwo zwischen schaurig und schön - und einem kongenialen Score von Mendes Stammkomponisten Thomas Newman. Äußerst fesselnd.
:liquid8:
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Beitrag von LivingDead » 21.08.2007, 16:17

Lucky Number Slevin

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Ein etwas unausgegoren wirkender Genre-Cocktail, welcher vor allem durch sein unglaubliches Staraufgebot auffällt. Ansonsten leidet der Film unter seinen etwas zwanghaft wirkenden Dialogen und fehlendem Esprit. Trotzdem macht der Film Spaß, auch wenn die finale Pointe weniger überraschend ist, als sie gerne sein möchte.
:liquid7:
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Beitrag von LivingDead » 23.08.2007, 21:11

Bullitt

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So, hab mir diesen "Klassiker" jetzt auch mal zu Gemüte geführt. Letztendlich hat er mich dann doch nicht so aus den Socken gehauen.
Peter Yates mischt seine austauschbare Krimi-Geschichte mit stereotypen Charakteren und fährt damit so weit ganz solide. Angereichert wird das Konglomerat mit einer haarsträubenden, sehr coolen Autoverfolgungsjagd, welche (für damalige Verhältnisse) extrem flott und spektakulär inszeniert wurde. Ansonsten gibt es nichts wirklich besonderes zu vermelden.

Zusammenfassend erreichte der Film wohl vor allem durch seine handwerkliche Perfektion Kultstatus, und weniger durch seine höchstens halbwegs so geniale Erzählweise.
:liquid7:
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Beitrag von LivingDead » 27.08.2007, 20:18

Chaos

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Mit Jason Statham und Wesley Snipes in den Hauptrollen dürfte man als Fan eine ordentliche Portion Action erwarten, die aber letztendlich größtenteils ausbleibt. Zwar zischt und kracht es so ziemlich alle 10 Minuten irgendwo auf der Leinwand, aber so richtig aus dem Hocker reißt das Gezeigte dann nicht wirklich. Zu unspektakulär und beliebig präsentiert sich der Film. Auch die Story ist alles andere als nennenswert und erweist sich als etwas unausgegorene Variation des soliden "Inside Man" mit D. Washington. Die Schlusspointe kommt dann doch recht überraschend und rettet den Film vor dem Totalabsturz.
Insgesamt kein schlechter Film, welcher vor allem durch sein Staraufgebot glänzt, sich aber keinesfalls über das Mittelfeld schlagen kann.
:liquid5:
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Beitrag von LivingDead » 05.09.2007, 13:55

Cronos

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Optisch sehr ansprechend umgesetztes Horrordrama, welches seine Stärken aus der handwerklichen Perfektion Del Toros bezieht und weniger durch seine unausgeklügelten Dramaturgie, welche dem Film bisweilen sehr zu schaffen macht.
:liquid6:

Kalifornia

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Der Film macht stets eine gute Figur, und darf einerseits als Charakterdrama, als auch als Entertainer vollauf punkten; auch wenn dieses Konglomerat nicht immer zu 100% zündet.
:liquid7:
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Beitrag von LivingDead » 05.09.2007, 20:22

Exiled

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Johnny To konnte seine Fans mit seinen letzten Filmen nicht wirklich zufrieden stellen. „PTU“ und „Breaking News“ präsentierten sich als zu unausgegoren; mit „Election“ konnte er nur teilweise überzeugen. Mit „Exiled“ lieferte To dann wieder einen waschechten Actioner ab, welcher vor allem durch seine markanten Western-Motive im Eastern-Ambiente Akzente setzt. Die Verbindung dieses Genres mit dem Heroic-Bloodshed erzeugt eine durchaus unikale Atmosphäre, die, durch Tos attraktiven Kamerafahrten durch die von Blei und Dunst dominierten Räume unterstützend, eine erstklassige Actionplatte auftischt.
Leider enttäuscht der Film durch seine fehlende Konsequenz. Der Subplot um einen Polizisten, welcher kurz vor seiner Pensionierung steht und im Kontext für etwas mehr Humor sorgen soll, wirkt wie ein Kropf. Solche und ähnliche Fauxpas leistet sich To in seinem Heroic-Bloodshed-Vertreter leider immer wieder, wodurch es dem Film letztlich an Stringenz und Kontinuität mangelt.
Dennoch versteht es To immer noch bestens die Actionszenen atemberaubend umzusetzen und der Score lässt sich getrost als einmalig bezeichnen; eine solch abwechslungsreiche und harmonische Musik hört man nicht oft im asiatischen Kino.
Im Ganzen ein sehr unterhaltsamer Streifen, welcher durch seine durchgestylten Bilder, den coolen Actionszenen und einem fantastischen Score besticht.
:liquid7:
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Beitrag von wolfman » 06.09.2007, 07:35

LivingDead hat geschrieben:Johnny To konnte seine Fans mit seinen letzten Filmen nicht wirklich zufrieden stellen.
Du solltest da nur für dich sprechen! :wink:

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Beitrag von Vince » 06.09.2007, 13:24

wolfman hat geschrieben:
LivingDead hat geschrieben:Johnny To konnte seine Fans mit seinen letzten Filmen nicht wirklich zufrieden stellen.
Du solltest da nur für dich sprechen! :wink:
Man wird ja wohl mal ein paar Allgemeinplätze erstellen dürfen. ;) Ausnahmen gibts natürlich immer, aber dass Johnnyboy mit den drei genannten Filmen nicht gerade Meisterwerke erschaffen hat, ist ja wohl (fast) unbestritten...

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Beitrag von daemonicus » 06.09.2007, 13:25

Breaking News war aber wirklich nicht so gut. :wink: Mit Election 1 und 2 konnte er mich aber schon auch überzeugen.

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Beitrag von Vince » 06.09.2007, 13:29

daemonicus hat geschrieben:Breaking News war aber wirklich nicht so gut. :wink:
Jupp und imo war PTU noch nen Tick schlechter. Election war dann wieder recht ordentlich und jetzt bin ich auf den zweiten Teil gespannt, der euch zufolge ja noch besser sein soll...

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Beitrag von wolfman » 06.09.2007, 15:03

OK, bei Breaking News kann ich die Kritik verstehen, wenn ich darin aber auch einen kurzweiligen extrem unterhaltsamen Actionfilm mit etwas Medienkritik sehe. Mir ist aber absolut schleierhaft, was man an dieser grandiosen Momentaufnahme PTU schlecht finden kann!!! Und Election entfaltet eben wie auch schon mehrfach erwähnt erst mit den zweiten Teil seine volle Wirkung. War afair von Johnnie To eigentlich als ein Film geplant, wurde dann aber aufgrund der Laufzeit zweigeteilt.

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Beitrag von LivingDead » 06.09.2007, 17:37

wolfman hat geschrieben:
LivingDead hat geschrieben:Johnny To konnte seine Fans mit seinen letzten Filmen nicht wirklich zufrieden stellen.
Du solltest da nur für dich sprechen! :wink:
Natürlich waren die Filme nicht schlecht, aber der allgemeine Tenor ging bei den Filmen ja schon eher in die Richtung "Okay, aber nicht überragend"...
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Beitrag von LivingDead » 06.09.2007, 21:33

Fargo

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Immer wieder ein verdammt spaßiger Kultfilm, welcher durch seine skurrilen Charaktere, dem außergewöhnlichen Landschaftsbild, wahnwitzig-schwarzhumorigen Szenen, einem genialen Drehbuch - gespickt mit bissigen gesellschaftssatirischen Untertönen - und der kongenialen Regie auch nach mehrmaligem Ansehen noch zu überzeugen weiß.
:liquid9:
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Beitrag von LivingDead » 08.09.2007, 14:39

The Black Dahlia

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Im Bonusmaterial der DVD wird folgendes Zitat über Brian De Palmas Art und Weise Filme zu drehen geäußert: „Brian De Palma konzipiert die Sequenzen vom Bild her - der Dialog ist dann der Zuckerguss oben drauf.“ Was dort als Lobhudelei gedacht war, schlägt dem Film faktisch als negativ zu Buche, nein – noch schlimmer: Letztendlich erweist sich dieser Umstand als Beinbruch für einen Streifen, welcher Optik weitaus über Inhalt setzt.

Mit „L.A. Confidential“ gelang Curtis Hanson im Jahre 1997 eine absolut überragende Verfilmung von James Ellroys ebenso begnadetem Buch. Die einzigartige Symbiose aus gesellschaftlichen Zuständen, welche auf knallharte Weise mit Tod und Verbrechen, sowie Korruption und Intrigen kollaborieren, machten den Film zu einem modernen Klassiker. So waren die Erwartungen an De Palmas gleichnamiger Ellroy-Verfilmung exorbitant; anscheinend zu exorbitant, denn letztendlich verpufft das unglaubliche Potenzial des Stoffes im optischen Firlefanz und lässt jene Aspekte, welche „L.A. Confidential“ zum Klassiker hievten, schmerzlich vermissen. Die Darsteller (vor allem Hartnett und Eckhart) wirken fehlbesetzt, was aber weniger an ihren schauspielerischen Fähigkeiten liegt, als an ihrer alleinigen physischen Präsenz, welche jene Tiefe vermissen lässt, die die Rollen von Kevin Spacey, Russel Crowe und Guy Pearce, damals so unvergessen machten. Doch auch das Drehbuch, das in seiner Wirkung nur an der Oberfläche der genialen Vertiefung in die psychischen Abgründe der Protagonisten der Vorlage kratzt, wirkt bisweilen unnötig verquast und narrativ unausgeglichen, was dem Film viel von seiner Intensität nimmt.
Mark Ishams Score ist solide und erzeugt eine harmonische Atmosphäre, welche zusammen mit den Bildern wirkliches Noir-Flair aufkeimen lassen und einige Szenenarrangements wie aus einem Hitchcock-Streifen wirken. Leider ist Optik dann eben doch nicht alles.

Es hätte ein Klassiker werden können; doch De Palma nutzt seine Chance nicht und verbaut sich das Potenzial, indem er einmal mehr beweisen möchte, dass er ein feines Gespür für das Visuelle besitzt, dabei aber komplett das Geschehen aus den Augen verliert und letztendlich nur eine wenig packende, bisweilen sogar ärgerliche Ellroy-Verfilmung dabei heraus kommt.
:liquid5:
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Beitrag von LivingDead » 08.09.2007, 19:33

Der Stadtneurotiker

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Woody Allens Erzählstil, welcher sich in diesem Film ebenso hektisch und nervös gibt wie Alvy Singer, führt uns inmitten einer Beziehung eines Pärchens Ende der 70er in New York. Eine Beziehung, welche aufgrund einiger hochkomplexer Problemchen nie funktionieren wird, und doch offenbart uns Allen, dass es da mehr gibt. Worin genau dieses "mehr" besteht, darauf liefert Allen keine unvermittelte Antwort, und doch legt er mit seinem sprühendem Humor und einigen unvergesslichen Zitaten die ganze Wahrheit einer nicht funktionierenden Beziehung dieser Zeit dar. Eine Beziehung, welche auf der Liebe fußt und an ihrer Nichtausführbarkeit scheitert.
In seiner Grundstimmung stetig oszillierend zwischen ironischer Heiterkeit und depressiver Melancholie erschuf Allen ein Meisterstück, welches seine ganze Genialität in einem Zuge offenbart und Allen endlich komplett den Durchbruch in Hollywood verschaffte. Gerade der überdrehte Erzählstil, welcher wie ein endloser, über den ganzen Film hindurch gezogener Monolog Singers wirkt, macht den Film, trotz der augenscheinlichen Banalität der Geschichte, zu einem Glanzstück.
Die Geschichte wird aus den Augen Singers erzählt, und bekommt dadurch auch die Subjektivität dieser Person, welcher in der Lage ist das Geschehen zu lenken und die Schranken so zu weisen, dass diese Ereignisse auch so erzählt werden, wie er es gerne hätte. Und dennoch bekommen wir mit, dass Singer eben nicht nur der unnahbare Intellektuelle ist, welcher aufkeimende Probleme mit seiner Ironie überspielt, sondern jemand, der gerade deswegen nie im Stande war, eine Beziehung aufzubauen.
:liquid9:
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Beitrag von LivingDead » 18.09.2007, 17:42

The Devil's Backbone

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Der Film konnte mich trotz seiner hochwertigen Inszenierung nicht wirklich fesseln. Das Grauen wird zu offensichtlich in den Mittelpunkt gerückt, um gen Ende immer mehr zu einer handelsüblichen Gut vs. Böse-Geschichte zu mutieren, welche eher uninspiriert ihr Potenzial verschenkt. Da Del Toro handwerklich jedoch alles richtig gemacht hat und der Film durchaus spannende Momente bietet, immerhin noch:
:liquid6:

Into the Blue

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Der Film versprüht ein wahnsinniges Urlaubsfeeling wie selten ein Film; die Unterwasseraufnahmen sind wunderschön, ebenso wie die perfekt in Bild gesetzten Körper der Hauptdarsteller(innen)... zumindest in den ersten 45 Minuten. Danach wird eine extrem schwachsinnige Geschichte rund um einen Drogendeal erzählt, bei dem man sich mehrmals an die Stirn klatscht... Schaltet man den Film jedoch nach der Hälfte ab, so bleibt zumindest die wunderbare Urlaubsstimmung...
:liquid4:

Insomnia - Schlaflos

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Jap, das isser. So mag ich Thriller. Konsequent erzählter, mit vielen Wendungen und Unvorhesehbarkeiten gespickter Film von einem begnadeten Regisseur, welcher sich hier mal ganz "mainstreamig" gibt. Störend fallen nur einige wenige Stereotypen auf... evtl. dürften sich viele auch am eher behäbigen Erzählfluss stören, was mir in diesem Fall jedoch wunderbar gefallen hat und perfekt zu der grandiosen Kulisse Alaskas passt, wo die Zeit (im wahrsten Sinne) still zu stehen scheint.
:liquid8: mit deutlicher Tendenz nach oben
Mit freundlichem Gruß
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