Avatar - The Way of Water
Inhaltlich enttäuschendes Sequel, welches auch visuell allenfalls für den Arte Doku Kanal oder als PS5 Demo taugt. Cameron hatte mit einer Dekade genug Zeit, sich nicht nur visuell auszutoben, sondern einen anthropologischen Rahmen für die Na'vi zu schaffen. Was hat er gemacht? Nix! Nicht nur, dass die Stämme untereinander menschlichen Ethnozentrismus zelebrieren, mit den eigensinnigen Teenagern und ihrer neuzeitlichen Jugendsprache verkommt Avatar zum beliebigen Highschool-Teenagerstreifen, der am Strand spielt, Diskriminierungen obendrauf. Selbst die Argumentation, Avatar sei der Spiegel unserer Gesellschaft, lasse ich nur für besoffene Autoren gelten. Apropos Autorenkunst, weil man offenkundig nicht viel von geschickter Exposition verstand, nutzt man den Ungehorsam der Kids als treibendes Handlungsgerüst, um die Konflikte mit den Menschen aufrechtzuerhalten. Der als tugendhaft und mutig dargestellte Jake Sully beschließt indes den Wald zu verlassen, um sein Volk vor Quaritch zu schützen, hat aber kein Problem damit, dass die Obdachlosen am Strand, die ihm Zuflucht gewährten, abgeschlachtet werden. Das ist genauso hanebüchen wie das Äffchen Spider, der nicht schauspielern kann, als nerviger und sinnloser Hampelmann nur existiert, um Quaritch zu vermenschlichen. Selbiger will indes als Na'vi Pandora infiltrieren, um Jake Sully zu töten, behält mit seiner degenerierten Bagage aber die Marine-Ausrüstung an. Aha! Konnte den Streifen nur in Dosen aushalten.
