Filmtagebuch: Fäb
Moderator: SFI
Also wenn das der Grund sein soll...
egal, eben den hier gesehen:
Caligula
Tjaaa... will da gar nicht viele Worte drüber verlieren, Caligula war ja ein zutiefst kranker Charakter und insofern spiegelt der Film diesen evtl. wieder. Aber muss man deswegen brutalste Gewalt, Hardcore-Szenen und erigierte Penisse noch und nöcher und eine Geschmacklosigkeit nach der anderen überbieten und auf 150 Minuten elend lang variieren? Die ungekürzte Fassung ist in der Tat SEHR explizit, lediglich einige Dinge wie rektales fisting mit dickem Siegelring sind nicht on-screen, sondern aus verdeckender Position gefilmt.
Faszinierend allerdings, wer sich für dieses Machwerk alles hergegeben hat: Malcolm McDowell, Helen Mirren, Peter O'Toole... :-O
Wer drauf steht... wie sagte doch eben ein Kommilitone so schön: "Das ist einer der besten oder der beste äh...ähh......hm... Historienporno!"
Hat mir aber immer noch "besser" (bzw. ein bisschen weniger katastrophal) gefallen als die Caligula-Oper (!) die ich Ende 2006 über mich ergehen lassen musste *schüttel*
egal, eben den hier gesehen:
Caligula
Tjaaa... will da gar nicht viele Worte drüber verlieren, Caligula war ja ein zutiefst kranker Charakter und insofern spiegelt der Film diesen evtl. wieder. Aber muss man deswegen brutalste Gewalt, Hardcore-Szenen und erigierte Penisse noch und nöcher und eine Geschmacklosigkeit nach der anderen überbieten und auf 150 Minuten elend lang variieren? Die ungekürzte Fassung ist in der Tat SEHR explizit, lediglich einige Dinge wie rektales fisting mit dickem Siegelring sind nicht on-screen, sondern aus verdeckender Position gefilmt.
Faszinierend allerdings, wer sich für dieses Machwerk alles hergegeben hat: Malcolm McDowell, Helen Mirren, Peter O'Toole... :-O
Wer drauf steht... wie sagte doch eben ein Kommilitone so schön: "Das ist einer der besten oder der beste äh...ähh......hm... Historienporno!"
Hat mir aber immer noch "besser" (bzw. ein bisschen weniger katastrophal) gefallen als die Caligula-Oper (!) die ich Ende 2006 über mich ergehen lassen musste *schüttel*
- daemonicus
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Vierzig Gewehre
Eine Großgrundbesitzerin hält sich 40 bewaffnete Männer, welche gelegentlich aus der Reihe tanzen und mit ihrem pöbelnden Bruder eine Stadt terrorisieren. Ein rigeroser Marshal kommt in die Gegend, auf der Suche nach einem Viehdieb, und beginnt ein scheinbar unmögliches Verhältnis mit besagter Großgrundbesitzerin...
Ein vielschichtiges Drama im Westerngewand tischt uns Sam Fuller auf. Inhaltlich ungewöhnlich und technisch teilweise brilliant bis nahezu revolutionär und dazu mit einem absolut rockenden weil trockenen Ende! (das ich mir allerdings noch 2 minuten kürzer gewünscht hätte, damit der letzte Anflug von Kitsch verloren geht, der dann letztendlich doch noch rein musste... Aber sei's drum, das ist wohl dem zeitgeist der 50er Jahre geschuldet.)
Gehört wohl zu den paar US-Western, die jeder Westernfreund mal gesehen haben sollte.
Eine Großgrundbesitzerin hält sich 40 bewaffnete Männer, welche gelegentlich aus der Reihe tanzen und mit ihrem pöbelnden Bruder eine Stadt terrorisieren. Ein rigeroser Marshal kommt in die Gegend, auf der Suche nach einem Viehdieb, und beginnt ein scheinbar unmögliches Verhältnis mit besagter Großgrundbesitzerin...
Ein vielschichtiges Drama im Westerngewand tischt uns Sam Fuller auf. Inhaltlich ungewöhnlich und technisch teilweise brilliant bis nahezu revolutionär und dazu mit einem absolut rockenden weil trockenen Ende! (das ich mir allerdings noch 2 minuten kürzer gewünscht hätte, damit der letzte Anflug von Kitsch verloren geht, der dann letztendlich doch noch rein musste... Aber sei's drum, das ist wohl dem zeitgeist der 50er Jahre geschuldet.)
Gehört wohl zu den paar US-Western, die jeder Westernfreund mal gesehen haben sollte.
Crank
Endlich mal nachgeholt, nachdem es jetzt eine günstige single-uncut-DVD gibt und ich nicht das überteuerte steelgedööns mit tausend stunden bonusmaterial, das ich zeitlich eh nicht bewältigen würde, anschaffen wollte. Und paff! Der Film rockt einfach wie Sau. Übertrieben bis in die Spitzen, mit netten verzerr-Effekten für die Wahrnehmungsschwierigkeiten, einer grandiosen Amy Smart in der Nebenrolle , einem herrlichen lakonischen Arzt und einem Ende, das genau so gut zum Film passt [allerdings ist man schlicht und einfach Matsche wenn man aus 1000 m Höhe aufprallt, aber sei's drum] - Ein rasant schonungsloses Ende für einen Film der gut 80 Minuten auf der Überholspur rast und schlussendlich gegen die Wand fährt. Yeah!
Endlich mal nachgeholt, nachdem es jetzt eine günstige single-uncut-DVD gibt und ich nicht das überteuerte steelgedööns mit tausend stunden bonusmaterial, das ich zeitlich eh nicht bewältigen würde, anschaffen wollte. Und paff! Der Film rockt einfach wie Sau. Übertrieben bis in die Spitzen, mit netten verzerr-Effekten für die Wahrnehmungsschwierigkeiten, einer grandiosen Amy Smart in der Nebenrolle , einem herrlichen lakonischen Arzt und einem Ende, das genau so gut zum Film passt [allerdings ist man schlicht und einfach Matsche wenn man aus 1000 m Höhe aufprallt, aber sei's drum] - Ein rasant schonungsloses Ende für einen Film der gut 80 Minuten auf der Überholspur rast und schlussendlich gegen die Wand fährt. Yeah!
Sublime
Kommt zunächst nur sehr behäbig in Gang und gelangt dann irgendwann zur Auflösung die man sich, ich will nicht sagen genauso, aber zumindest ähnlich ja gedacht hatte, wobei ich letztendlich den Eindruck nicht loswurde, dass der Film gänzlich falsch vermarktet wurde und die Effekthascherei ziemlich unsinnig war und die Erwartungshaltung aufgrund des reißerischen Raw-Feed-Gedööns eine leicht andere war bzw. diese nur dadurch zu erfüllen versucht wurde. Herausgekommen ist am Ende ein halbes Ethik-Drama in seltsamer Verbindung mit surrealem Blut und Gekröse. Naja.
(knapp)
btw: Was macht es für einen Sinn, bei einem von vorneherein als dtv-geplantes Projekt in einem breiteren Format als 16:9 zu filmen? Soll wohl zu einem edleren Gesamteindruck beitragen.
Keine Lieder über Liebe
Hab ja ohnehin durchaus was für Tomte, Kettcar usw. und eben auch Hansen vom deutschen Vorzeige Indie-Label Grand Hotel Van Cleef übrig und Jürgen Vogel ist sowieso eine Bank und spielt einfach sicht selbst, ergänzt durch seine Hansen-Band mit allen bekannten Gesichtern von Thees Uhlmann bis Marcus Wiebusch. Heike Makatsch zeigt ebenfalls was sie drauf hat und Florian Lukas gibt den fiktiven Regisseur und Bruder von Vogel. So kommt denn dieses Tourroadmoviediary samt Knatsch und Dreiecksbeziehung trotz scheinbar durchsichtiger Prämisse und vermeintlich ausgelutschtem Schema keineswegs verbraucht rüber. "Baby Melancholie...!"
Kommt zunächst nur sehr behäbig in Gang und gelangt dann irgendwann zur Auflösung die man sich, ich will nicht sagen genauso, aber zumindest ähnlich ja gedacht hatte, wobei ich letztendlich den Eindruck nicht loswurde, dass der Film gänzlich falsch vermarktet wurde und die Effekthascherei ziemlich unsinnig war und die Erwartungshaltung aufgrund des reißerischen Raw-Feed-Gedööns eine leicht andere war bzw. diese nur dadurch zu erfüllen versucht wurde. Herausgekommen ist am Ende ein halbes Ethik-Drama in seltsamer Verbindung mit surrealem Blut und Gekröse. Naja.
(knapp)
btw: Was macht es für einen Sinn, bei einem von vorneherein als dtv-geplantes Projekt in einem breiteren Format als 16:9 zu filmen? Soll wohl zu einem edleren Gesamteindruck beitragen.
Keine Lieder über Liebe
Hab ja ohnehin durchaus was für Tomte, Kettcar usw. und eben auch Hansen vom deutschen Vorzeige Indie-Label Grand Hotel Van Cleef übrig und Jürgen Vogel ist sowieso eine Bank und spielt einfach sicht selbst, ergänzt durch seine Hansen-Band mit allen bekannten Gesichtern von Thees Uhlmann bis Marcus Wiebusch. Heike Makatsch zeigt ebenfalls was sie drauf hat und Florian Lukas gibt den fiktiven Regisseur und Bruder von Vogel. So kommt denn dieses Tourroadmoviediary samt Knatsch und Dreiecksbeziehung trotz scheinbar durchsichtiger Prämisse und vermeintlich ausgelutschtem Schema keineswegs verbraucht rüber. "Baby Melancholie...!"
Four Brothers
Kann ja durchaus verstehen wie man diesem Mitleid und Empathie heischenden sowie Coolness und Zusammenhalt heuchelnden Streifen was entgegenbringen kann, aber mir war das alles ne Spur zu aufgesetzt und so gar nicht "old fashioned" wie alle tun und was immer das bedeuten mag.
Jennifer Eight
Sicher kein Jahrhundertwerk aber ein guter Copthriller um einen blinde Frauen Mörder und Andy Garcia als junger Stadtcop in neuer Umgebung auf dem Lande und nicht immer in bester Gesellschaft. Manchmal formelhaft, mal tatsächlich recht spannend, dann wieder mit ein paar Längen oder etwas unbeholfene Szenen mit Zeugin Uma Thurman (die nicht deshalb unbeholfen sind, weil selbige blind ist) macht es sich der Film nicht immer selbst leicht und steuert auf ein akzeptables wenn auch einigermaßen konventionelles Ende hin, das allerdings vorgibt, ziemlich genial zu sein. Kann man insgesamt ohne größeren Einwände gefahrenlos gucken.
Das große Fressen
Absolutes Kultwerk oder mittlerweile doch eher angestaubtes kulturhistorischen Relikt? Wieder mal einer dieser Filme, die in ihrer Zeit für Furore sorgten oder gar als Skandalfilme durchgingen, aber an denen der Zahn der Zeit leider doch arg nagte. Bin mir da noch nicht ganz schlüssig, wie ich den persönlich einordne. Wahrscheinlich eher etwas höher, es ist schon ein pervers lobenswertes Unterfangen einen Film zu drehen in dem sich 4 Freunde in eine Villa einquartieren um den lieben langen Tage und darüberhinaus aufs dekadenteste zu speisen bis sich einer nach dem anderen zu Tode frisst und wie nach und nach jegliche gesellschaftliche Normen über Bord geworfen werden.
Kann ja durchaus verstehen wie man diesem Mitleid und Empathie heischenden sowie Coolness und Zusammenhalt heuchelnden Streifen was entgegenbringen kann, aber mir war das alles ne Spur zu aufgesetzt und so gar nicht "old fashioned" wie alle tun und was immer das bedeuten mag.
Jennifer Eight
Sicher kein Jahrhundertwerk aber ein guter Copthriller um einen blinde Frauen Mörder und Andy Garcia als junger Stadtcop in neuer Umgebung auf dem Lande und nicht immer in bester Gesellschaft. Manchmal formelhaft, mal tatsächlich recht spannend, dann wieder mit ein paar Längen oder etwas unbeholfene Szenen mit Zeugin Uma Thurman (die nicht deshalb unbeholfen sind, weil selbige blind ist) macht es sich der Film nicht immer selbst leicht und steuert auf ein akzeptables wenn auch einigermaßen konventionelles Ende hin, das allerdings vorgibt, ziemlich genial zu sein. Kann man insgesamt ohne größeren Einwände gefahrenlos gucken.
Das große Fressen
Absolutes Kultwerk oder mittlerweile doch eher angestaubtes kulturhistorischen Relikt? Wieder mal einer dieser Filme, die in ihrer Zeit für Furore sorgten oder gar als Skandalfilme durchgingen, aber an denen der Zahn der Zeit leider doch arg nagte. Bin mir da noch nicht ganz schlüssig, wie ich den persönlich einordne. Wahrscheinlich eher etwas höher, es ist schon ein pervers lobenswertes Unterfangen einen Film zu drehen in dem sich 4 Freunde in eine Villa einquartieren um den lieben langen Tage und darüberhinaus aufs dekadenteste zu speisen bis sich einer nach dem anderen zu Tode frisst und wie nach und nach jegliche gesellschaftliche Normen über Bord geworfen werden.
- LivingDead
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Joar, noch nicht mal. Auch aus meinem Freundeskreis gibt es genug, die den Film in den Himmel loben und das sind keine Gangsta-Typen... ;) Und auch der allgemeine Tenor geht eher in die Richtung "sensationeller Actionthriller"; was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann...
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Lucky # Slevin
Mehr als ordentliche Katz und Maus-Szenerie, die sich gegen Ende dafür entscheided, alles haargenau und bis in die letzte Nuance gefühlte fünfundachzig mal zu erklären, aber somit leicht befremdlich wirkt, weil eigentlich alles etwas offensichtlicher ist als es uns der Film glauben machen will, da er scheinbar so sehr stolz auf das perfekte puzzle ist. Spaßig ist das ganze dennoch, mit einem Josh Hartnett, dem der Schelm im Nacken sitzt, überhaupt einem Cast der sich liest wie gemalt und alles was sonst noch so dazu gehört wie etwa einer hübschen Montage und wunderbar unaufgeregten Dialogen.
Mehr als ordentliche Katz und Maus-Szenerie, die sich gegen Ende dafür entscheided, alles haargenau und bis in die letzte Nuance gefühlte fünfundachzig mal zu erklären, aber somit leicht befremdlich wirkt, weil eigentlich alles etwas offensichtlicher ist als es uns der Film glauben machen will, da er scheinbar so sehr stolz auf das perfekte puzzle ist. Spaßig ist das ganze dennoch, mit einem Josh Hartnett, dem der Schelm im Nacken sitzt, überhaupt einem Cast der sich liest wie gemalt und alles was sonst noch so dazu gehört wie etwa einer hübschen Montage und wunderbar unaufgeregten Dialogen.
Die Schlacht von Marathon
Ausstattungs- und Statistentechnisch recht opulentes 50er Jahre Spektakel aus der zweiten Reihe, das zwar so einiges historisch durcheinanderwirft und stark verknappt, aber im Großen und Ganzen gar nicht soo unhistorisch ist (hatte erst dieses Semester ein Seminar über den Stoff ;) ). Während z.B. jüngst "300" die Xerxes-Invasion zu Grunde lag, befasst sich dieser Sandalenfilm mit dem einige Jahre zuvor geführten und wesentlich kleiner angelegten Angriff eines persischen Heeres auf einige griechische poleis und schließlich des athenischen Hoplitenheeres. Persergroßkönig Dareios (hier "Darius" benannt) wurde im Film flugs mit seinem Heer nach Griechenland verschifft, obwohl er die Führung gar nicht inne hatte usw., aber das macht nun wirklich nichts. Wer ein faible für sowas hat, hat in manchen Momenten seinen Spaß, alle anderen sollten es vielleicht lieber nach den großen Genre-Klassikern auf sich beruhen lassen, da so manche Sequenzen doch etwas arg hölzern bis laientheaterhaft wirken. Als uncredited Zweitregisseur wird übrigens niemand geringeres als ein gewisser Mario Bava geführt ;)
(Arte strahlte den hier dankenswerterweise im grandiosen 2,35:1 und toller Qualität aus)
Letters from Iwo Jima
Wollte eigentlich mal zeitnah die DVDs kaufen, aber gestern brachte dann ein Kumpel diesen hier als Leih-Scheibe spontan mit (warum nur den hier und nicht auch noch Flags.. bleibt mir ein Rätsel). Allemal interessantes, atmosphärisch dichtes und in der verworrenen Ehrenideologie der Japaner und dem hoffnungslosen Unterfangen des Unternehmens bitter realistisches Kriegsportrait. Jetzt wird die nächsten Tage natürlich alsbald auch Flags... mal ausgeliehen.
Für sich alleine schonmal:
Ausstattungs- und Statistentechnisch recht opulentes 50er Jahre Spektakel aus der zweiten Reihe, das zwar so einiges historisch durcheinanderwirft und stark verknappt, aber im Großen und Ganzen gar nicht soo unhistorisch ist (hatte erst dieses Semester ein Seminar über den Stoff ;) ). Während z.B. jüngst "300" die Xerxes-Invasion zu Grunde lag, befasst sich dieser Sandalenfilm mit dem einige Jahre zuvor geführten und wesentlich kleiner angelegten Angriff eines persischen Heeres auf einige griechische poleis und schließlich des athenischen Hoplitenheeres. Persergroßkönig Dareios (hier "Darius" benannt) wurde im Film flugs mit seinem Heer nach Griechenland verschifft, obwohl er die Führung gar nicht inne hatte usw., aber das macht nun wirklich nichts. Wer ein faible für sowas hat, hat in manchen Momenten seinen Spaß, alle anderen sollten es vielleicht lieber nach den großen Genre-Klassikern auf sich beruhen lassen, da so manche Sequenzen doch etwas arg hölzern bis laientheaterhaft wirken. Als uncredited Zweitregisseur wird übrigens niemand geringeres als ein gewisser Mario Bava geführt ;)
(Arte strahlte den hier dankenswerterweise im grandiosen 2,35:1 und toller Qualität aus)
Letters from Iwo Jima
Wollte eigentlich mal zeitnah die DVDs kaufen, aber gestern brachte dann ein Kumpel diesen hier als Leih-Scheibe spontan mit (warum nur den hier und nicht auch noch Flags.. bleibt mir ein Rätsel). Allemal interessantes, atmosphärisch dichtes und in der verworrenen Ehrenideologie der Japaner und dem hoffnungslosen Unterfangen des Unternehmens bitter realistisches Kriegsportrait. Jetzt wird die nächsten Tage natürlich alsbald auch Flags... mal ausgeliehen.
Für sich alleine schonmal:
Harsh Times
Neben der Farbgebung und dem setting, die an den auf dem Cover zitierten "Training Day" erinnern (den ich im übrigen nicht sooonderlich toll fand), erinnert mich die Konstellation eher an einen anderen Film, nämlich an "Gridlock'd", in dem Tupac Shakur und Tim Roth sich durch den lieben langen Tag schlagen und eigentlich clean werden wollen, aber immer wieder an sich selbst oder ihrer Umgebung scheitern. In "Harsh Times" sind es ein ex-Ranger der US Army und sein momentan arbeitsloser Kumpel, die ihr Leben auf die Reihe bekommen müssen, aber mehr an sich selbst als an den äußeren Umständen zu scheitern drohen. Christian Bale verkörpert Jim, den durch Kriegseinsätze verstärkt psychopathisch-unkrontollierten Hitzkopf und Freddy Rodríguez mimt die Figur Mike, den homie aus seinem Viertel, der weiter zu ihm steht, auch wenn dies seine Frau, gespielt von Desperate Housewives-Mieze Eva Longoria, gar nicht freut - aus Angst um ihren Mike und aus Sorge, dass er sich zudröhnt statt nach einem Job zu suchen. Hin und hergerissen zwischen freundschaftlichem Abhängen und den rufenden Verpflichtungen rutscht man von einem Regenguss in die nächste Traufe, ständig am Abgrund zwischen "alles wird gut" und "alles gerät außer Kontrolle". Der Film führt zunächst gemächlich den Gang der Dinge nach Jims Rückkehr ein und zeichnet im vorbeigehen ein detailliertes Milieu-Bild, während die Hauptfiguren ihre Situationen zu meistern versuchen, wobei Jim stets der tonabegende Part zukommt. Mit der Zeit spitzen sich Risiken zu handfesten Problemen zu, andere werden gelöst, woraus sich neue ergeben... - der Film nimmt an Intensität zu, was genau zum Ende hinaus seine Stärke ist und ihn nicht zu dem macht, was einem Cover und Rattenfänger-Werbesprüche weismachen wollen, nämlich keinem x-beliebigen Hood 'n' Gangz-Film, sondern einem Psychodrama, das im Milieu von LA spielt. Kein großer Film, aber in seinem bescheidenen Rahmen und mit berkenswerter Besatzung ganz gut funktionierend.
Das Ganze ist mir am Ende knappe
wert.
Neben der Farbgebung und dem setting, die an den auf dem Cover zitierten "Training Day" erinnern (den ich im übrigen nicht sooonderlich toll fand), erinnert mich die Konstellation eher an einen anderen Film, nämlich an "Gridlock'd", in dem Tupac Shakur und Tim Roth sich durch den lieben langen Tag schlagen und eigentlich clean werden wollen, aber immer wieder an sich selbst oder ihrer Umgebung scheitern. In "Harsh Times" sind es ein ex-Ranger der US Army und sein momentan arbeitsloser Kumpel, die ihr Leben auf die Reihe bekommen müssen, aber mehr an sich selbst als an den äußeren Umständen zu scheitern drohen. Christian Bale verkörpert Jim, den durch Kriegseinsätze verstärkt psychopathisch-unkrontollierten Hitzkopf und Freddy Rodríguez mimt die Figur Mike, den homie aus seinem Viertel, der weiter zu ihm steht, auch wenn dies seine Frau, gespielt von Desperate Housewives-Mieze Eva Longoria, gar nicht freut - aus Angst um ihren Mike und aus Sorge, dass er sich zudröhnt statt nach einem Job zu suchen. Hin und hergerissen zwischen freundschaftlichem Abhängen und den rufenden Verpflichtungen rutscht man von einem Regenguss in die nächste Traufe, ständig am Abgrund zwischen "alles wird gut" und "alles gerät außer Kontrolle". Der Film führt zunächst gemächlich den Gang der Dinge nach Jims Rückkehr ein und zeichnet im vorbeigehen ein detailliertes Milieu-Bild, während die Hauptfiguren ihre Situationen zu meistern versuchen, wobei Jim stets der tonabegende Part zukommt. Mit der Zeit spitzen sich Risiken zu handfesten Problemen zu, andere werden gelöst, woraus sich neue ergeben... - der Film nimmt an Intensität zu, was genau zum Ende hinaus seine Stärke ist und ihn nicht zu dem macht, was einem Cover und Rattenfänger-Werbesprüche weismachen wollen, nämlich keinem x-beliebigen Hood 'n' Gangz-Film, sondern einem Psychodrama, das im Milieu von LA spielt. Kein großer Film, aber in seinem bescheidenen Rahmen und mit berkenswerter Besatzung ganz gut funktionierend.
Das Ganze ist mir am Ende knappe
wert.
Simpsons Movie
Anderthalb Stunden gelber Irrsinn auf der Megaleinwand, eine Anspielung folgt dem nächsten genialen Zitat, einfach rundum perfekt. Scheisse was haben wir heute im Kino gefeiert!!
"i moag a mal en witz höan"
Anschließend gings dann einen Kinosaal weiter in:
Death Proof
Oh mann, was soll ich sagen? Zu Beginn macht sich, als der Hauptfilm angekündigt wird, leider etwas störend bermerkbar, dass das Konzept auseinandergerupft ist, was sich aber alsbald legt. Der Film ist selbst ja quasi in zwei Teile gegliedert, in dem jeweils die ersten 90% endlos diskutiert und scheinbar belangloses Zeug getan wird, wodurch die Gewalteinbrüche aber nur noch umso sticheliger gesetzt werden können, wobei stets das überdrehte Kindliche Tarantinos selbst den derben Szene anhaftet. Zitiert wird in Deah Proof quasi am laufenden Band, das fängt beim ständigen Nennen von Klassikern wie "Fluchtpunkt San Francisco" an, geht weiter bis zum ständigen Selbstzitat und schlägt sich einfach in der ganzen Machart nieder. Tarantino, the quotationking. Das Ende ist dann wieder aberkomisch comichaft, und irgendwie ist das alles ziemlich Banane, aber das sind die 70's Schmuh-Filme auch und machen dennoch teilweise Laune. Bleibt eine an diese Zeit gerichtete Liebeserklärung, die sicherlich nicht jedermanns Sache ist, aber das sind Filme wie "Faster Pussycat, Kill kill!", an den der zweite Teil mit umgekehrten Vorzeichen stark erinnert, auch nicht und so manchen dürfte das langweilen bis nerven (Tonsprünge, kurze s/w-Sequenz, gefakter ruckeliger Rollenwechsel usw. inkl. ;)) aber mir hats durchaus gefallen, wobei ich dann auf DVD mal das komplette Grindhouse so wie's gewollt war, nurchnudeln muss.
und weil nach zwei kinofilmen vom Tag eh nicht mehr viel übrig war, noch einen gute Nacht Happen aufgenommen und eben gesehen:
Das Große Rennen von Belleville
Sicherlich skurril und liebevoll gemacht, aber eigentlich so gar nicht mein Fall. Irgendwie keinen Zugang gefunden und nur aus objektiven Gründen kein üblerer Verriss dieses zwar märchenhaft kreativen, aber doch für meinen Geschmack zu verkauzten seltsamen Werkes... Finde außerdem die Figurenzeichnung abgrundtief hässlich. Das ist zwar so gewollt, ändert aber nichts daran, dass ich mich den ganzen Film lang irgendwie daran gestört hab.
Anderthalb Stunden gelber Irrsinn auf der Megaleinwand, eine Anspielung folgt dem nächsten genialen Zitat, einfach rundum perfekt. Scheisse was haben wir heute im Kino gefeiert!!
"i moag a mal en witz höan"
Anschließend gings dann einen Kinosaal weiter in:
Death Proof
Oh mann, was soll ich sagen? Zu Beginn macht sich, als der Hauptfilm angekündigt wird, leider etwas störend bermerkbar, dass das Konzept auseinandergerupft ist, was sich aber alsbald legt. Der Film ist selbst ja quasi in zwei Teile gegliedert, in dem jeweils die ersten 90% endlos diskutiert und scheinbar belangloses Zeug getan wird, wodurch die Gewalteinbrüche aber nur noch umso sticheliger gesetzt werden können, wobei stets das überdrehte Kindliche Tarantinos selbst den derben Szene anhaftet. Zitiert wird in Deah Proof quasi am laufenden Band, das fängt beim ständigen Nennen von Klassikern wie "Fluchtpunkt San Francisco" an, geht weiter bis zum ständigen Selbstzitat und schlägt sich einfach in der ganzen Machart nieder. Tarantino, the quotationking. Das Ende ist dann wieder aberkomisch comichaft, und irgendwie ist das alles ziemlich Banane, aber das sind die 70's Schmuh-Filme auch und machen dennoch teilweise Laune. Bleibt eine an diese Zeit gerichtete Liebeserklärung, die sicherlich nicht jedermanns Sache ist, aber das sind Filme wie "Faster Pussycat, Kill kill!", an den der zweite Teil mit umgekehrten Vorzeichen stark erinnert, auch nicht und so manchen dürfte das langweilen bis nerven (Tonsprünge, kurze s/w-Sequenz, gefakter ruckeliger Rollenwechsel usw. inkl. ;)) aber mir hats durchaus gefallen, wobei ich dann auf DVD mal das komplette Grindhouse so wie's gewollt war, nurchnudeln muss.
und weil nach zwei kinofilmen vom Tag eh nicht mehr viel übrig war, noch einen gute Nacht Happen aufgenommen und eben gesehen:
Das Große Rennen von Belleville
Sicherlich skurril und liebevoll gemacht, aber eigentlich so gar nicht mein Fall. Irgendwie keinen Zugang gefunden und nur aus objektiven Gründen kein üblerer Verriss dieses zwar märchenhaft kreativen, aber doch für meinen Geschmack zu verkauzten seltsamen Werkes... Finde außerdem die Figurenzeichnung abgrundtief hässlich. Das ist zwar so gewollt, ändert aber nichts daran, dass ich mich den ganzen Film lang irgendwie daran gestört hab.
So sieht's aus!Fäb hat geschrieben:Simpsons Movie
Anderthalb Stunden gelber Irrsinn auf der Megaleinwand, eine Anspielung folgt dem nächsten genialen Zitat, einfach rundum perfekt. Scheisse was haben wir heute im Kino gefeiert!!
"I vermiss Danny Deviiido.""i moag a mal en witz höan"
Das Große Rennen von Belleville
Das mit dem Geschmack versteh ich schon, aber ich fand den einfach nur faszinierend und wunderschön. Optisch wie inhaltlich.
Ja, das wurde einem ja auch von allen Seiten im vorhinein zugetragen, weshalb ich mir den unbedingt angucken wollte. Aber bei mir hats irgendwie nicht angeschlagen. Sicher, wie die Alte ihren Liebling aufzieht, wie sich später die Geschichten mit dem Triplette verbinden usw. ist alles eigentlich gelungen, die Hundetraumsequenzen sind fabelhaft, genauso wie die Froschjagd mit Handgranaten und dutzender weiterer Details... und trotzdem kann ich herzlich wenig mit dem Film anfangen irgendwie und mehr noch, ich musste mich zusammenreißen um den ganzen Film lang dran zu bleiben, so ernervierend waren manche Passagen imho. Lag vielleicht auch daran, dass ich aus dem Kino mit besagten beiden Knallern kam und irgendwie zu hibbelig für ein solch rührseelig stilles künstlerisches Werk, vielleicht sind die 6/10 ein Pünktchen zu niedrig jetzt wo ich nochmal drüber geschlafen hab, und wer will, kann darin gerne ein Meisterwerk sehen, mir persönlich ist diese Sicht leider irgendwie verwehrt geblieben.Vince hat geschrieben:Das Große Rennen von Belleville
Das mit dem Geschmack versteh ich schon, aber ich fand den einfach nur faszinierend und wunderschön. Optisch wie inhaltlich.
Heut folgte dann der Gegenpart.Fäb hat geschrieben:Letters from Iwo Jima
Wollte eigentlich mal zeitnah die DVDs kaufen, aber gestern brachte dann ein Kumpel diesen hier als Leih-Scheibe spontan mit (warum nur den hier und nicht auch noch Flags.. bleibt mir ein Rätsel). Allemal interessantes, atmosphärisch dichtes und in der verworrenen Ehrenideologie der Japaner und dem hoffnungslosen Unterfangen des Unternehmens bitter realistisches Kriegsportrait. Jetzt wird die nächsten Tage natürlich alsbald auch Flags... mal ausgeliehen.
Für sich alleine schonmal:
Flags of our fathers
Für meinen Geschmack nicht immer ganz glücklich montiert und zum Ende hin vielleicht 10 Minuten zu lange Tränendrüsendrückerei, aber unterm Strich dennoch Qualitätsstrotzend und ein geglücktes filmisches Denkmal eines historisch betrachtet eher missglückten wenn auch in der Situation hilfreichen realen Denkmals, das aber tatsächlich nicht ohne Letters From Iwo Jima auskommt, wenn der Anspruch auf Objektivität (bzw. Intersubjektivität wie mein alter Sozialwissenschaftslehrer sagen würde) gewahrt bleiben soll. Aber auch ohne bleibt wie es sich für einen Eastwood gehört nichts beschönigt, wenngleich auch imho ein wenig zu sehr an der Figur des "Häuptling" das unpassende war-loan-Werbekorsett für eigentlich seelisch versehrte GI's aufgezeigt wurde.
,5 und beide Filme zusammen auf der glatten 8.
Wahl der Waffen
Top besetztes französisches Thrillerdrama, das leider minimum 20 Minuten (Laufzeit fast 130 Min. bei elendigen unnötigen Längen und Leerlauf-Phasen) zu lang geraten ist und offensichtlich der Zahn der Zeit enorm genagt hat, so dass der Film oftmals genauso ziellos umherirrt wie seine Protagonisten, die von einem Missverständnis zum nächsten Unglück hetzen... Die ganz großen des französischen Kinos, als da z.B. wären Yves Montand, Gérard Depardieu und Catherine Deneuve, können da leider auch nicht mehr allzuviel retten.
,5
Man nennt mich Halleluja
Ganz ordentliche Italowesternkomödie um die ultracoole Figur Halluluja (George Hilton), die zwischen mexikanischen Revolutionären, deren Feinden der Armee, amerikanischen Banden, US-Spezialagenten und sonstigen Vögeln dem eigenen Profit hinterherjagd. Gewürzt wird das ganze durch die legendäre Rainer Brandt-Synchro, welche der Hauptperson ständig geile Dialoge in den Mund legt, die so niemals im Original vorhanden waren und etwas völlig eigenes kreieren, der man aber einen gehörigen UNterhaltungswert nicht absprechen kann, zumal davon auszugehen ist, dass das wesentlich stummere Original nicht unbedingt viel besser ankommt (und das sage ich als äußerst kritischer Beobachter des Klamauk-Entwicklung im Western). Beispiel gefällig?
"Wer ist General Ramirez?"
"Kennen sie nicht? 'ne große impotente Erscheinung."
Naja unter'm Strich allemal ganz nett, dieser Halleluja-Spaß.
Top besetztes französisches Thrillerdrama, das leider minimum 20 Minuten (Laufzeit fast 130 Min. bei elendigen unnötigen Längen und Leerlauf-Phasen) zu lang geraten ist und offensichtlich der Zahn der Zeit enorm genagt hat, so dass der Film oftmals genauso ziellos umherirrt wie seine Protagonisten, die von einem Missverständnis zum nächsten Unglück hetzen... Die ganz großen des französischen Kinos, als da z.B. wären Yves Montand, Gérard Depardieu und Catherine Deneuve, können da leider auch nicht mehr allzuviel retten.
,5
Man nennt mich Halleluja
Ganz ordentliche Italowesternkomödie um die ultracoole Figur Halluluja (George Hilton), die zwischen mexikanischen Revolutionären, deren Feinden der Armee, amerikanischen Banden, US-Spezialagenten und sonstigen Vögeln dem eigenen Profit hinterherjagd. Gewürzt wird das ganze durch die legendäre Rainer Brandt-Synchro, welche der Hauptperson ständig geile Dialoge in den Mund legt, die so niemals im Original vorhanden waren und etwas völlig eigenes kreieren, der man aber einen gehörigen UNterhaltungswert nicht absprechen kann, zumal davon auszugehen ist, dass das wesentlich stummere Original nicht unbedingt viel besser ankommt (und das sage ich als äußerst kritischer Beobachter des Klamauk-Entwicklung im Western). Beispiel gefällig?
"Wer ist General Ramirez?"
"Kennen sie nicht? 'ne große impotente Erscheinung."
Naja unter'm Strich allemal ganz nett, dieser Halleluja-Spaß.
The New World
Tja, was will dieser Film? Konflikte zwischen den Siedlern und den Eingeborenen zeigen? Anfangs startet der Film quasi mit einem Plädoyer für friedlichen Umgang und einer Schmähung der teuflischen zerstörerischen Lebensweise der weißen Eindringlinge in das Paradies der Ureinwohner. Doch mit Beginn der Liebesgeschichte und mit teilweise richtiggehend unpassend bis seltsamer elegischer Musik untermalt bleibt am Ende eher eine dramenhafte Einzelschicksalsgeschichte, zwar vor historischem Hintergrund aber ohne sonderlich auf diesen einzugehen. Seltsam. Pseudophilosophisch. Und imho nicht wirklich gut.
,5
Tja, was will dieser Film? Konflikte zwischen den Siedlern und den Eingeborenen zeigen? Anfangs startet der Film quasi mit einem Plädoyer für friedlichen Umgang und einer Schmähung der teuflischen zerstörerischen Lebensweise der weißen Eindringlinge in das Paradies der Ureinwohner. Doch mit Beginn der Liebesgeschichte und mit teilweise richtiggehend unpassend bis seltsamer elegischer Musik untermalt bleibt am Ende eher eine dramenhafte Einzelschicksalsgeschichte, zwar vor historischem Hintergrund aber ohne sonderlich auf diesen einzugehen. Seltsam. Pseudophilosophisch. Und imho nicht wirklich gut.
,5
Naked Lunch
Eine herrlich gottverdammte Verfilmung von William S. Burroughs' Leben und Werk vom Mindfuck und Realität/Zwischenweltenwandlungs-Experte Cronenberg als irrer Trip atemberaubend genial in Bilder gepackt! Ich bin verzückt! Ich kann allerdings nur jedem empfehlen, sich zumindest mal bei Wikipedia und Co. einen kurzen Abriss einzuverleiben und vielleicht auch vor dem Film das ein oder andere Review zu lesen was deb guten Herrn Burrough betrifft - oder den Film mit jemanden zu gucken der etwas mehr in der Materie drin ist. So geschehen bei mir, weswegen ich ganz gut vorbereitet war und umso mehr den Trip auf mich wirken lassen und einigermaßen gut einordnen konnte, soweit man das überhaupt sagen kann ;) Ein irres Ding, inhaltlich wie optisch, denn was da an handgemachten Effekte aufgefahren wird ist mal wieder vom allerfeinsten! Ich sag nur clash of the typewriters oder was?!
Lichter der Vorstadt
Der dritte und letzte Teil der, ich nenn sie mal, "Depri-Trilogie" von Aki Kauresmäki widmet sich wieder einer trist-traurigen Hauptfigur, der von allen Seiten übel mitgespielt wird und die zunächst auch für sich selbst nicht viel positives anzustellen vermag. Es wird mal wieder ein trostloses Bild von Finnlands depressiven Seiten, samt finnischem mega-depri-tango und "Grilli"-Buden gegen die Ruhrpott-Currywurststände fast Sterneküchenverdächtig daherkommen gezeichnet - aber irgendwie hat man das nun langsam von Kauresmäki auch oft genug gesehen. Ausgeklügelte Bildkompositionen und reserviert-lakonische Figuren als Sinnbild einer lähmenden Tragik innerhalb der (Vorstadt-)Gesellschaft zum trotz ist man nach nur 70 Min. für die knappe Laufzeit irgendwie auch ein stückweit dankbar. Fazit: "Der Mann ohne Vergangenheit" anschauen reicht fürs erste allemal aus wenn man sich nicht gleich die volle Dröhnung Kauresmäki geben will.
Unknown
Vergleichweise prominente Besetzung für ein dtv-Projekt und ein insgesamt solides Konstrukt um Glaubhaftigkeit, Identität und Überlebenskampf mit einem Schuss Psychologie, die aber nie Überhand nimmt und für den etwas unbedarften Zuschauer in regelmäßigen Rückblenden stetig bewusst dosierten neuen Interpretationsstoff zukommen lässt...
Eine herrlich gottverdammte Verfilmung von William S. Burroughs' Leben und Werk vom Mindfuck und Realität/Zwischenweltenwandlungs-Experte Cronenberg als irrer Trip atemberaubend genial in Bilder gepackt! Ich bin verzückt! Ich kann allerdings nur jedem empfehlen, sich zumindest mal bei Wikipedia und Co. einen kurzen Abriss einzuverleiben und vielleicht auch vor dem Film das ein oder andere Review zu lesen was deb guten Herrn Burrough betrifft - oder den Film mit jemanden zu gucken der etwas mehr in der Materie drin ist. So geschehen bei mir, weswegen ich ganz gut vorbereitet war und umso mehr den Trip auf mich wirken lassen und einigermaßen gut einordnen konnte, soweit man das überhaupt sagen kann ;) Ein irres Ding, inhaltlich wie optisch, denn was da an handgemachten Effekte aufgefahren wird ist mal wieder vom allerfeinsten! Ich sag nur clash of the typewriters oder was?!
Lichter der Vorstadt
Der dritte und letzte Teil der, ich nenn sie mal, "Depri-Trilogie" von Aki Kauresmäki widmet sich wieder einer trist-traurigen Hauptfigur, der von allen Seiten übel mitgespielt wird und die zunächst auch für sich selbst nicht viel positives anzustellen vermag. Es wird mal wieder ein trostloses Bild von Finnlands depressiven Seiten, samt finnischem mega-depri-tango und "Grilli"-Buden gegen die Ruhrpott-Currywurststände fast Sterneküchenverdächtig daherkommen gezeichnet - aber irgendwie hat man das nun langsam von Kauresmäki auch oft genug gesehen. Ausgeklügelte Bildkompositionen und reserviert-lakonische Figuren als Sinnbild einer lähmenden Tragik innerhalb der (Vorstadt-)Gesellschaft zum trotz ist man nach nur 70 Min. für die knappe Laufzeit irgendwie auch ein stückweit dankbar. Fazit: "Der Mann ohne Vergangenheit" anschauen reicht fürs erste allemal aus wenn man sich nicht gleich die volle Dröhnung Kauresmäki geben will.
Unknown
Vergleichweise prominente Besetzung für ein dtv-Projekt und ein insgesamt solides Konstrukt um Glaubhaftigkeit, Identität und Überlebenskampf mit einem Schuss Psychologie, die aber nie Überhand nimmt und für den etwas unbedarften Zuschauer in regelmäßigen Rückblenden stetig bewusst dosierten neuen Interpretationsstoff zukommen lässt...
Naked Lunch liebe ich auch abgöttisch. Zum ersten mal hab ich den mit 16 oder so gesehen, da war ich echt mehr als enttäuscht, nachdem ich das coole Vieh auf dem Cover gesehen und irgend so ne Art Insektenhorror erwartet habe. Heuer ist man schlauer und als ich ihn dann nach Jahren noch mal gesehen habe, konnte ich kaum glauben, hier den gleichen Film zu sehen. SO müssen Biopics aussehen. ;)
Ja nicht so lahm wie Walk the Line, wa? (Geiler Vergleich oder? ne weil du den ja nicht so pralle fandest als biopic ;)) Aber bei so einer verkackt-verrückten Person, wie es Burrough scheinbar war, bietet sich sowas natürlich auch direkt an und wäre ein übles Versagen gewesen, wenn man das nicht so umgesetzt hätte. Ich überlege ernsthaft, wenn ich mal ein bisschen Zeit habe, mir mal eins seiner Werke reinzuziehen... wobei, ob das so ne gute Idee ist, wo ich schon die Illuminaten-Bücher nach knapp 70 Seiten weggelegt habe weil mir das zu wirr war? (ich rede von der Illuminatus-Trilogie, nicht von diesem Dan Brown-Teil)Vince hat geschrieben:Naked Lunch liebe ich auch abgöttisch. Zum ersten mal hab ich den mit 16 oder so gesehen, da war ich echt mehr als enttäuscht, nachdem ich das coole Vieh auf dem Cover gesehen und irgend so ne Art Insektenhorror erwartet habe. Heuer ist man schlauer und als ich ihn dann nach Jahren noch mal gesehen habe, konnte ich kaum glauben, hier den gleichen Film zu sehen. SO müssen Biopics aussehen. ;)
Elementarteilchen
Toll gespieltes Drama und durchaus harter Tobak, beides zutreffend vor allem auf Moritz Bleibtreu und seine Figur. Aber auch der Ulmen mausert sich wirklich immer mehr zum ernsthaften Schauspieler bzw. ist es längst. Die Frauen, Gedeck weniger, aber Franka Potente, verkommen leider etwas zum Beiwerk, sind aber nicht minder gut. Ein in meinen Augen tiefschürfendes Drama aus deutschen Landen, das ich mal einfach so für sich stehen lassen muss, da ich die literarische Vorlage nicht kenne und dies auch nicht Voraussetzung sein sollte für einen funktionierenden Film.
,5
Inside Deep Throat
Glaubhaft-ehrliche Doku über den Porno-Streit der 70er, die entlarvende Einblicke ins prüde Amerika gewährt, aber auch nicht die kommerziellen Interessen des Pornobusiness beschönigt und zeigt, wie Menschen ausgebeutet und daran kaputt gehen können, und wie Leute die sich noch als revolutionierende Künstler ansehen ganz schnell mit der harten Realität konfrontiert wurden und letztendlich die Videokasette endgültig einen Schlussstrich unter jede über Geld & Dienstleistung (Befriedigung) hinausgehende Ambition tilgte.
Toll gespieltes Drama und durchaus harter Tobak, beides zutreffend vor allem auf Moritz Bleibtreu und seine Figur. Aber auch der Ulmen mausert sich wirklich immer mehr zum ernsthaften Schauspieler bzw. ist es längst. Die Frauen, Gedeck weniger, aber Franka Potente, verkommen leider etwas zum Beiwerk, sind aber nicht minder gut. Ein in meinen Augen tiefschürfendes Drama aus deutschen Landen, das ich mal einfach so für sich stehen lassen muss, da ich die literarische Vorlage nicht kenne und dies auch nicht Voraussetzung sein sollte für einen funktionierenden Film.
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Inside Deep Throat
Glaubhaft-ehrliche Doku über den Porno-Streit der 70er, die entlarvende Einblicke ins prüde Amerika gewährt, aber auch nicht die kommerziellen Interessen des Pornobusiness beschönigt und zeigt, wie Menschen ausgebeutet und daran kaputt gehen können, und wie Leute die sich noch als revolutionierende Künstler ansehen ganz schnell mit der harten Realität konfrontiert wurden und letztendlich die Videokasette endgültig einen Schlussstrich unter jede über Geld & Dienstleistung (Befriedigung) hinausgehende Ambition tilgte.
Mercenario - Der Gefürchtete
Endlich auch diesen Corbucci-Western gesehen, der ja zeitlich schon an der Schwelle zu Neuzeit spielt und ähnlich gelagert ist wie der ganz vorzügliche Revolutionsstreifen "Tepepa" aus demselben Jahr oder Leones "Todesmelodie" drei Jahre später, wobei wie in diesem nicht ein exotischer Ire sondern der sogenannte Pole den Part des den mexikanischen Revoluzzern gegen Bares zur Seite stehenden Söldners gibt. Verkörpert durch Franco Nero ist jener Pole Dreh- und Angelpunkt des Films, sein mexikanischer Companero greift auf seine Schläue im Kampf gegen das Militär zurück und auch wenn das ganze für meinen Geschmack eine Idee zu klamaukig ist, war dies 1968 sicher noch alles andere als ausgelutscht und das ständige gegenseitige Übertölpeln und selbst im Angesicht des Todes Sprüche vom Leder ziehen gehört einfach dazu! Der letztes Jahr leider verstorbene Jack Palance gefällt als Schurke übrigens auch sehr. Leider war die Premiere-Fassung noch etwas stärker geschnitten als die ohnehin schon leicht geschnittenen deutschen Fassungen (z.B. ARD-Ausstrahlung), was ansich total bescheuert ist, da er mit 18er Freigabe lief.
Georgia
Leider scheinbar wenig bekanntes Musikerdrama um zwei Schwestern, von denen die ältere eine erfolgreiche Folksängerkarriere mit einem recht geordneten Familienleben in Einklang bringen kann, während die jüngere eine Draufgängernatur ist und sich mit Aushilfsjobs und Engagements als Sängerin bei wenig bekannten Bands die vor halbleeren Bars spielen, halbwegs über Wasser hält, sich dabei aber ein gehörigens Alkohol- und Drogenproblem eingehandelt hat. Hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für ihre Schwester und sicherlich ein stückweit Neid, obwohl dies immer bestreitet, spielt Jennifer Jason Leigh so grandios wie ich erstens sie noch nie gesehen hab und zweitens in der letzten Zeit überhaupt kaum jemanden eine solche Intensität erreichen habe sehen!! Ihre Leistung hat mich echt vom Hocker gerissen, außerdem krass zu sehen, was 12 Jahre ausmachen: Während sie hier trotz ihres Makeups und auf "Drogenopfer" getrimmtem Aussehen sehr jung aussieht, sieht sie heute nunja, halt wie eine 45jährigen aus die sie nunmal ist. Doch dieser Film, auch wenn er mit "Georgia" nach ihrer Filmschwester benannt ist, gehört ganz allein ihr. Sie ist die kaputtere, aber die leidenschaftlichere und echtere der beiden. Ein echt verdammt starkes Stück Darstellerkino.
Endlich auch diesen Corbucci-Western gesehen, der ja zeitlich schon an der Schwelle zu Neuzeit spielt und ähnlich gelagert ist wie der ganz vorzügliche Revolutionsstreifen "Tepepa" aus demselben Jahr oder Leones "Todesmelodie" drei Jahre später, wobei wie in diesem nicht ein exotischer Ire sondern der sogenannte Pole den Part des den mexikanischen Revoluzzern gegen Bares zur Seite stehenden Söldners gibt. Verkörpert durch Franco Nero ist jener Pole Dreh- und Angelpunkt des Films, sein mexikanischer Companero greift auf seine Schläue im Kampf gegen das Militär zurück und auch wenn das ganze für meinen Geschmack eine Idee zu klamaukig ist, war dies 1968 sicher noch alles andere als ausgelutscht und das ständige gegenseitige Übertölpeln und selbst im Angesicht des Todes Sprüche vom Leder ziehen gehört einfach dazu! Der letztes Jahr leider verstorbene Jack Palance gefällt als Schurke übrigens auch sehr. Leider war die Premiere-Fassung noch etwas stärker geschnitten als die ohnehin schon leicht geschnittenen deutschen Fassungen (z.B. ARD-Ausstrahlung), was ansich total bescheuert ist, da er mit 18er Freigabe lief.
Georgia
Leider scheinbar wenig bekanntes Musikerdrama um zwei Schwestern, von denen die ältere eine erfolgreiche Folksängerkarriere mit einem recht geordneten Familienleben in Einklang bringen kann, während die jüngere eine Draufgängernatur ist und sich mit Aushilfsjobs und Engagements als Sängerin bei wenig bekannten Bands die vor halbleeren Bars spielen, halbwegs über Wasser hält, sich dabei aber ein gehörigens Alkohol- und Drogenproblem eingehandelt hat. Hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für ihre Schwester und sicherlich ein stückweit Neid, obwohl dies immer bestreitet, spielt Jennifer Jason Leigh so grandios wie ich erstens sie noch nie gesehen hab und zweitens in der letzten Zeit überhaupt kaum jemanden eine solche Intensität erreichen habe sehen!! Ihre Leistung hat mich echt vom Hocker gerissen, außerdem krass zu sehen, was 12 Jahre ausmachen: Während sie hier trotz ihres Makeups und auf "Drogenopfer" getrimmtem Aussehen sehr jung aussieht, sieht sie heute nunja, halt wie eine 45jährigen aus die sie nunmal ist. Doch dieser Film, auch wenn er mit "Georgia" nach ihrer Filmschwester benannt ist, gehört ganz allein ihr. Sie ist die kaputtere, aber die leidenschaftlichere und echtere der beiden. Ein echt verdammt starkes Stück Darstellerkino.
Auch am WE geschaut und für sehr gut befunden. Ich mag ja eh so Blicke hinter die Kulissen des Pornobusiness und liebe es zum Beispiel mir von Großproduktionen die Making Ofs usw. im Bonusmaterial anzuschauen. Das ist wie eine eigene Welt ... irgendwie ... An Inside Deep Throat gefiel mir vor allem der lakonische Humor. Beispielsweise als es um die Titelfindung ging und der Regisseur nur trocken meinte: Man schlug mir die Schwertschluckerin als Namen vor ... zum Glück haben wir den nicht genommenFäb hat geschrieben:Inside Deep Throat
In diesem Sinne:
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