Filmtagebuch: LivingDead
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Being John Malkovich
Als kleiner Stöpsel habe ich mir den damals angesehen und fand ihn schon grandios. Nun, 9 Jahre später - ist er erstklassig. Zwar kommt der Film nicht ganz an die Klasse eines "Adaption." heran, doch die Skurrilität und Genialität ergeben zusammen eine in ihrer Idee und Umsetzung einzigartige Groteske, wie sie wirklich nur ein Kaufman hätte entstehen lassen können.
Pearl Harbor
...der von Michael Bay. Gestern mal kurz reingeschaut, und ich mag den immer noch nicht. Einen gewaltigen geschichtlichen Hintergrund zu vergewaltigen, um einen berechnend-langweiligen - vermeintlichen - Klassenschlager ala "Titanic" aus dem Hut zu zaubern? Das ist mir viel zu wenig, vor allem, wenn dann auch noch Bay-typisch auf Pathos und eine schwülstige Liebesgeschichte gesetzt wird. Wegen der optisch und technisch einwandfreien Inszenierung gerade noch so...
Als kleiner Stöpsel habe ich mir den damals angesehen und fand ihn schon grandios. Nun, 9 Jahre später - ist er erstklassig. Zwar kommt der Film nicht ganz an die Klasse eines "Adaption." heran, doch die Skurrilität und Genialität ergeben zusammen eine in ihrer Idee und Umsetzung einzigartige Groteske, wie sie wirklich nur ein Kaufman hätte entstehen lassen können.
Pearl Harbor
...der von Michael Bay. Gestern mal kurz reingeschaut, und ich mag den immer noch nicht. Einen gewaltigen geschichtlichen Hintergrund zu vergewaltigen, um einen berechnend-langweiligen - vermeintlichen - Klassenschlager ala "Titanic" aus dem Hut zu zaubern? Das ist mir viel zu wenig, vor allem, wenn dann auch noch Bay-typisch auf Pathos und eine schwülstige Liebesgeschichte gesetzt wird. Wegen der optisch und technisch einwandfreien Inszenierung gerade noch so...
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Käsefilm, auch im DC ist der mir nicht mehr als wert. Wer sich so weit hinauswagt und sein Metier, den Actionfilm, mit einer ultramiesen 3er-Love Story verschneidet, der hat es verdient, ganz gehörig auf die Schnauze zu fallen. Richtig gut ist Pearl Harbor nur auf DVD, da skippt man zur geilen Luftschlacht und deckt über den kompletten Rest einen Mantel des Schweigens.
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Ja, das wäre mir auch der einzige Grund, mal zur DVD zu greifen. Leider kostet der olle DC immer noch über 20 Tacken bei amazon. Und für eine geile Schlacht is mir das noch ein bisserl zu viel. ;)Vince hat geschrieben:Richtig gut ist Pearl Harbor nur auf DVD, da skippt man zur geilen Luftschlacht und deckt über den kompletten Rest einen Mantel des Schweigens.
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blablabla, aber "Haunted Hill" gut finden ;-) Wir leben uns auseinander, Vince ;-)Vince hat geschrieben:Käsefilm, auch im DC ist der mir nicht mehr als wert. Wer sich so weit hinauswagt und sein Metier, den Actionfilm, mit einer ultramiesen 3er-Love Story verschneidet, der hat es verdient, ganz gehörig auf die Schnauze zu fallen. Richtig gut ist Pearl Harbor nur auf DVD, da skippt man zur geilen Luftschlacht und deckt über den kompletten Rest einen Mantel des Schweigens.
MFG
Hannibal, bald die Scheidung einreichend
Ich bin gar net so nen Bay Basher! The Rock rockt (der beste Bay), Bad Boys mag ich beide Teile, die Insel und Armageddon haben immerhin gnädige 6/10 von mir bekommen, Con Air mag ich auch - okay, Con Air is nu nich von Bay, aber halt Bruckheimerzeug. Ja was bleibt'n da noch, was ich nicht mochte? Transformers eben und Pearl Harbor. Mich hier als Bayhasser hinzustellen, is voll nich okay.
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Lolita
Eine fantastische Sue Lyon, die in ihrer Verschrobenheit selbst den größten Frauenhelden um den Finger wickelt. Eine provokative Geschichte, aus heutiger Sicht vielleicht nicht mehr ganz so erschütternd. Dennoch: Als moralischer Faustschlag gegen die Konventionen des amerikanischen Spießbürgertums ist der Film immer noch herausragend. Und besser als das gelungene Remake ist das Original sowieso.
Der Zauberer von Oz
Durchaus übt der Film auch heute noch seinen Reiz aus. Nicht, weil er immer noch genau so funktioniert wie 1939, sondern vielmehr weil er mit der Zeit einiges an Patina zugelegt hat und dadurch seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Mit persönlich war es schon fast einen Hauch zu viel dieses Charmes. Zu naiv, viel zu zuckersüß zeigt das Ganze, als dass ich mich in den Film verlieben könnte. Zwar faszinieren einige Einzelszenen und Effekte auch heute noch, aber als Gesamtes war mir der Kitsch schlussendlich einfach zu viel. Daher Respekt zollende...
Eine fantastische Sue Lyon, die in ihrer Verschrobenheit selbst den größten Frauenhelden um den Finger wickelt. Eine provokative Geschichte, aus heutiger Sicht vielleicht nicht mehr ganz so erschütternd. Dennoch: Als moralischer Faustschlag gegen die Konventionen des amerikanischen Spießbürgertums ist der Film immer noch herausragend. Und besser als das gelungene Remake ist das Original sowieso.
Der Zauberer von Oz
Durchaus übt der Film auch heute noch seinen Reiz aus. Nicht, weil er immer noch genau so funktioniert wie 1939, sondern vielmehr weil er mit der Zeit einiges an Patina zugelegt hat und dadurch seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Mit persönlich war es schon fast einen Hauch zu viel dieses Charmes. Zu naiv, viel zu zuckersüß zeigt das Ganze, als dass ich mich in den Film verlieben könnte. Zwar faszinieren einige Einzelszenen und Effekte auch heute noch, aber als Gesamtes war mir der Kitsch schlussendlich einfach zu viel. Daher Respekt zollende...
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Jup, meins auch. Ich hab nen Zweierpack von dem Zitat gekauft, der passt auf beide Filme wie Arsch auf Eimer. ;)freeman hat geschrieben:Hey, mein Fazit zu TitanicVince hat geschrieben:Wer sich so weit hinauswagt und sein Metier, den Actionfilm, mit einer ultramiesen 3er-Love Story verschneidet, der hat es verdient, ganz gehörig auf die Schnauze zu fallen.
@LD: Hui, Geschichtsstunde. Fein! Wo lief denn der Oz, oder haste den auf Devede?
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Sogar auf DeVeDe! ;)Vince hat geschrieben:@LD: Hui, Geschichtsstunde. Fein! Wo lief denn der Oz, oder haste den auf Devede?
Ihr hattet mich damals auf diese 30er Collection im Bundle mit "Ninotschka" usw. aufmerksam gemacht, zumal die bei amazon ja nur knapp 10€ kostete.
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Fearless
Jet Lis Abschied vom klassischen Martial-Arts-Film. Und zugleich eine seiner besten Leistungen seiner Karriere. Unglaublich mit welcher Hingabe er seine Rolle verkörpert. Leider hält der Film dann nicht ganz, was er verspricht. Die von Ronny Yu um 40 Minuten erleichterte Fassung wirkt deutlich gestockt und lässt Tiefgang weitestgehend vermissen. Durch die harten Kämpfe und einer tollen Choreografie gestaltet sich der Film aber trotzdem ungemein unterhaltsam, auch wenn einige unnötige CGI-Effekte stören.
The Hills Have Eyes
Mit beinaher dokumentarischer Nüchternheit zelebriert Aja die aktuelle Terrorfilm-Welle und stellt den imo bisher gelungensten Vertreter dieser neuen Welle dar. Die krassen Gewaltszenen nagen deutlich an den Nerven.
Jet Lis Abschied vom klassischen Martial-Arts-Film. Und zugleich eine seiner besten Leistungen seiner Karriere. Unglaublich mit welcher Hingabe er seine Rolle verkörpert. Leider hält der Film dann nicht ganz, was er verspricht. Die von Ronny Yu um 40 Minuten erleichterte Fassung wirkt deutlich gestockt und lässt Tiefgang weitestgehend vermissen. Durch die harten Kämpfe und einer tollen Choreografie gestaltet sich der Film aber trotzdem ungemein unterhaltsam, auch wenn einige unnötige CGI-Effekte stören.
The Hills Have Eyes
Mit beinaher dokumentarischer Nüchternheit zelebriert Aja die aktuelle Terrorfilm-Welle und stellt den imo bisher gelungensten Vertreter dieser neuen Welle dar. Die krassen Gewaltszenen nagen deutlich an den Nerven.
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- daemonicus
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Uff, was habe ich jetzt nochmal alles gesehen? ...
Black Christmas
Letztlich ist nur ein äußerst plattes Slasher-Filmchen dabei herausgekommen, bei dem man nach positiven Aspekten schon mit der Lupe suchen muss. Die Hauptdarsteller/-innen spielen durch die Bank weg erträglich bis grottenschlecht. Vor allem das schrille Gekreische geht einem irgendwann gewaltig auf den Keks. Außerdem langweilt die Inszenierung, macht sogar grobe Fehler: Die Mordszenen sind so dermaßen unspannend in Szene gesetzt und zudem auch noch übelst getimt, sodass sich so etwas wie Spannung keinen Deut entwickeln kann. Zwar fliegt immer ziemlich viel Blut, aber trotzdem bekommt der Gorehound nicht wirklich etwas für das Auge geboten (außer viellleicht ein Auge ). Ansonsten erweist sich das "Splatterfestival" als ziemlich harmlos. Auch die Musikuntermalung von Shirley Walker ("Final Destination") wirkt mit ihren Synthesizer-Klängen recht billig, erinnert bisweilen an TV-Serien wie "Smallville". Schrecklich.
Im Endeffekt ein harmloser, langweiliger, innovationsloser Horrorfilm, den die Welt nicht gebraucht hat.
Death Proof
So gerade im Player gehabt. Ähnlich wie bei "Kill Bill" (den Tarantino auch hier mit diversen Zitaten mehrmals in die Gegenwart rückt) zitiert Tarantino nicht den typischen Sexploitationsstreifen (bzw. Eastern/Western in "Kill Bill") - das wäre auch zu einfach (Soderbergh ist ja schon bei "The Good German" daran gescheitert ein ganzes Genre, den Film-Noir, zu vergegenwärtigen) - nein, er dreht einen typischen Tarantino, inklusive ausufernder Dialoge. Doch huldigt er dabei dem Genre. Er zitiert sich selbst, er zitiert den Trash - oder vielmehr: Er zelebriert den Trash. Natürlich grenzt das alles an Übertreibung, an Kalkül; doch genau das zeigt er ja, wenn zum Schluss (als nach einer langen "Tarantino-Phase" endlich der Trash beginnt) das Bild nach einer kurzen s/w-Unterbrechung klar wird. Warum wird das Bild gerade zu diesem Zeitpunkt so gut, so modern, so überhaupt nicht konvenabel zum Inhalt: Ganz einfach: Weil Tarantino hier keinen Trashfilm dreht. Und das wollte er auch nie. Vielleicht hatte manch einer etwas anderes erwartet, doch letztlich kam ein typischer Tarantino dabei heraus, der ein Genre auswählt, dieses auf tarantinoeske Weise verdreht, und ins Absurde führt: Warum verwandelt sich der coole Mike zum Schluss zum Weinerlich. Warum wendet sich das Blatt so plötzlich und die Mädels sind auf einmal die mordlüsternen Wesen, die Angst einjagen? Weil die Charaktere hier genau so verspielt und unbeständig sind wie das Bild, welches sich urplötzlich in Schwarz-Weiß verfärbt, aufblinkt und wieder Farbe gewinnt. Letztlich ist der Film genau das, was er sein soll. Und wiederum auch überhaupt nicht. Das Faszinierende an "Death Proof" ist wahrlich das, was Vince so treffend beschreibt: Ein Film, der durch das Können seines Regisseurs, das Unvermögen seiner Gehuldigten feiert.
Doch bei alledem stört mich eines: Irgendwie vermisse ich etwas Eigenständigkeit. Wo "Kill Bill" noch etwas Ungewöhnliches darstellte, verfängt sich "DP" bisweilen in seinen Zitaten und Anspielungen, sowie den ausufernden Dialogen. Nichts davon haben wir noch nicht gesehen. Alles war schon einmal da. Und daher...
Clockwork Orange
Betörend verstörende Satire, die entfesselnd die Paradoxie des Glaubens an die Freiheit (des Glaubens) eines jeden in unserer Zeit darstellt. Handwerklich geradezu perfekt und ein weiterer Höhepunkt in Kubricks beeindruckender Filmografie.
Das Bourne Ultimatum
Der Film schafft es nach dem enttäuschenden zweiten wieder an die Qualitäten des ersten Bourne anzuschließen. Zwar verlagerte Greengrass die finale Autojagd nur nach NY, und auch einige andere Szenen zitieren die Vorgänger fast 1:1, doch letztlich hält Greengrass das Tempo stets oben, bietet endlich die (nicht gerade überraschenden) Antworten und führt zu einem guten Abschluss. Und jetzt kann ich auch wieder behaupten: Besser als "Casino Royale"!
Little Children
Ähnlich wie "American Beauty" seziert Field das Leben diverser Vorstädtler der US-amerikanischen Mittelschicht. Kinder bilden dabei Haupt und Angelpunkt der Geschichten, die fast episodenhaft daherkommen. Sehr ruhig und bedächtig inszeniert, lanciert Field stets eine morbide Stimmung, die die Fassade dieser heilen Welt Stück für Stück zersetzt.
P.S. Ich liebe Dich
Intelligente Dramödie, die Kitsch weitestgehend außen vor lässt und durchaus für amüsante zwei Stunden taugt, wenn man dieser Art Film nicht grundsätzlich abgeneigt ist. Gute Schauspieler mit einem tollen Zusammenspiel soger für ausreichend Charme. Sehr nett.
Black Christmas
Letztlich ist nur ein äußerst plattes Slasher-Filmchen dabei herausgekommen, bei dem man nach positiven Aspekten schon mit der Lupe suchen muss. Die Hauptdarsteller/-innen spielen durch die Bank weg erträglich bis grottenschlecht. Vor allem das schrille Gekreische geht einem irgendwann gewaltig auf den Keks. Außerdem langweilt die Inszenierung, macht sogar grobe Fehler: Die Mordszenen sind so dermaßen unspannend in Szene gesetzt und zudem auch noch übelst getimt, sodass sich so etwas wie Spannung keinen Deut entwickeln kann. Zwar fliegt immer ziemlich viel Blut, aber trotzdem bekommt der Gorehound nicht wirklich etwas für das Auge geboten (außer viellleicht ein Auge ). Ansonsten erweist sich das "Splatterfestival" als ziemlich harmlos. Auch die Musikuntermalung von Shirley Walker ("Final Destination") wirkt mit ihren Synthesizer-Klängen recht billig, erinnert bisweilen an TV-Serien wie "Smallville". Schrecklich.
Im Endeffekt ein harmloser, langweiliger, innovationsloser Horrorfilm, den die Welt nicht gebraucht hat.
Death Proof
So gerade im Player gehabt. Ähnlich wie bei "Kill Bill" (den Tarantino auch hier mit diversen Zitaten mehrmals in die Gegenwart rückt) zitiert Tarantino nicht den typischen Sexploitationsstreifen (bzw. Eastern/Western in "Kill Bill") - das wäre auch zu einfach (Soderbergh ist ja schon bei "The Good German" daran gescheitert ein ganzes Genre, den Film-Noir, zu vergegenwärtigen) - nein, er dreht einen typischen Tarantino, inklusive ausufernder Dialoge. Doch huldigt er dabei dem Genre. Er zitiert sich selbst, er zitiert den Trash - oder vielmehr: Er zelebriert den Trash. Natürlich grenzt das alles an Übertreibung, an Kalkül; doch genau das zeigt er ja, wenn zum Schluss (als nach einer langen "Tarantino-Phase" endlich der Trash beginnt) das Bild nach einer kurzen s/w-Unterbrechung klar wird. Warum wird das Bild gerade zu diesem Zeitpunkt so gut, so modern, so überhaupt nicht konvenabel zum Inhalt: Ganz einfach: Weil Tarantino hier keinen Trashfilm dreht. Und das wollte er auch nie. Vielleicht hatte manch einer etwas anderes erwartet, doch letztlich kam ein typischer Tarantino dabei heraus, der ein Genre auswählt, dieses auf tarantinoeske Weise verdreht, und ins Absurde führt: Warum verwandelt sich der coole Mike zum Schluss zum Weinerlich. Warum wendet sich das Blatt so plötzlich und die Mädels sind auf einmal die mordlüsternen Wesen, die Angst einjagen? Weil die Charaktere hier genau so verspielt und unbeständig sind wie das Bild, welches sich urplötzlich in Schwarz-Weiß verfärbt, aufblinkt und wieder Farbe gewinnt. Letztlich ist der Film genau das, was er sein soll. Und wiederum auch überhaupt nicht. Das Faszinierende an "Death Proof" ist wahrlich das, was Vince so treffend beschreibt: Ein Film, der durch das Können seines Regisseurs, das Unvermögen seiner Gehuldigten feiert.
Doch bei alledem stört mich eines: Irgendwie vermisse ich etwas Eigenständigkeit. Wo "Kill Bill" noch etwas Ungewöhnliches darstellte, verfängt sich "DP" bisweilen in seinen Zitaten und Anspielungen, sowie den ausufernden Dialogen. Nichts davon haben wir noch nicht gesehen. Alles war schon einmal da. Und daher...
Clockwork Orange
Betörend verstörende Satire, die entfesselnd die Paradoxie des Glaubens an die Freiheit (des Glaubens) eines jeden in unserer Zeit darstellt. Handwerklich geradezu perfekt und ein weiterer Höhepunkt in Kubricks beeindruckender Filmografie.
Das Bourne Ultimatum
Der Film schafft es nach dem enttäuschenden zweiten wieder an die Qualitäten des ersten Bourne anzuschließen. Zwar verlagerte Greengrass die finale Autojagd nur nach NY, und auch einige andere Szenen zitieren die Vorgänger fast 1:1, doch letztlich hält Greengrass das Tempo stets oben, bietet endlich die (nicht gerade überraschenden) Antworten und führt zu einem guten Abschluss. Und jetzt kann ich auch wieder behaupten: Besser als "Casino Royale"!
Little Children
Ähnlich wie "American Beauty" seziert Field das Leben diverser Vorstädtler der US-amerikanischen Mittelschicht. Kinder bilden dabei Haupt und Angelpunkt der Geschichten, die fast episodenhaft daherkommen. Sehr ruhig und bedächtig inszeniert, lanciert Field stets eine morbide Stimmung, die die Fassade dieser heilen Welt Stück für Stück zersetzt.
P.S. Ich liebe Dich
Intelligente Dramödie, die Kitsch weitestgehend außen vor lässt und durchaus für amüsante zwei Stunden taugt, wenn man dieser Art Film nicht grundsätzlich abgeneigt ist. Gute Schauspieler mit einem tollen Zusammenspiel soger für ausreichend Charme. Sehr nett.
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Scoop - Der Knüller
Leichtfüßig, und damit ungewöhnlich gewöhnlich für einen Allen, der hier nur an der Oberfläche kratzt; in jeglicher Hinsicht. Die Darsteller agieren absolut solide, die Geschichte reicht für einige ironische Referenzen, wirkt aber insgesamt zu vorhersehbar für einen echten Krimi, und zu lasch für einen Allen. Dennoch bietet "Scoop" intelligente Unterhaltung, die wieder einmal für spaßige 90 Minuten sorgt - aber eben auch nicht mit Langzeitwirkung.
Leichtfüßig, und damit ungewöhnlich gewöhnlich für einen Allen, der hier nur an der Oberfläche kratzt; in jeglicher Hinsicht. Die Darsteller agieren absolut solide, die Geschichte reicht für einige ironische Referenzen, wirkt aber insgesamt zu vorhersehbar für einen echten Krimi, und zu lasch für einen Allen. Dennoch bietet "Scoop" intelligente Unterhaltung, die wieder einmal für spaßige 90 Minuten sorgt - aber eben auch nicht mit Langzeitwirkung.
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Naja, ich muss dazu sagen, dass ich nicht zu den größten Fans von "CR" zähle. Hatte dem zwar auch (knappe) 7 Punkte gegeben, aber mit dem abschließenden dritten Teil der Bourne-Filme muss ich insgesamt sagen, dass die eben doch wesentlich besser funktionieren, als der immer noch zu glatte "CR". Die Actionszenen sind imo wuchtiger, die emotionalen Szenen glaubwürdiger, auch die Charaktere insgesamt überzeugender... und ja, ich meine wirklich Bourne, trotz Mätt Dähmön. ;)
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Smokin' Aces
Komödie, Drama, Thriller, Krimi... irgendwie ist der Film alles und nichts, switcht beliebig zwischen den Genres hin und her und entscheidet sich nie wirklich für eine Richtung. Etwas mehr Konsequenz und Eigenständigkeit hätte diesem Machwerk gut getan, welches sich eindeutig an den Arbeiten eines Tony Scott, Oliver Stone oder Tarantino orientiert, nie aber deren Klasse erreicht. Zwar wird der Film nie langweilig - trotz einiger unnötig aufgeblähter Szenen - aber optisch hat Carnahan alles im Griff und hält das Tempo stets oben.
Komödie, Drama, Thriller, Krimi... irgendwie ist der Film alles und nichts, switcht beliebig zwischen den Genres hin und her und entscheidet sich nie wirklich für eine Richtung. Etwas mehr Konsequenz und Eigenständigkeit hätte diesem Machwerk gut getan, welches sich eindeutig an den Arbeiten eines Tony Scott, Oliver Stone oder Tarantino orientiert, nie aber deren Klasse erreicht. Zwar wird der Film nie langweilig - trotz einiger unnötig aufgeblähter Szenen - aber optisch hat Carnahan alles im Griff und hält das Tempo stets oben.
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